Der FC Eilenburg (FCE) bezeichnet sich als größter und erfolgreichster Fußballverein im Landkreis Nordsachsen. Der Verein sieht sich ausweislich seiner Vereinssatzung in der Tradition des am 14. April 1912 gegründeten FC 1912 Eilenburg. Nach dem 2. Weltkrieg spielte man als Betriebssportgemeinschaft (BSG) Fortschritt Eilenburg weiter, deren Trägerbetrieb die Eilenburger Fortschrittwerke waren. Im DDR Fußball spielte der FCE keine große Rolle. Er spielte ausschließlich unterklassig.
Nachdem das Chemiewerk nach der politischen Wende 1990 die Trägerschaft für die Betriebssportgemeinschaft eingestellt hatte, gründeten BSG-Mitglieder den FSV Grün-Weiß Eilenburg, der 2001 mit dem MFC Eilenburg fusionierte. Als FC Eilenburg spielt der Verein seither in der Spitze des sächsischen Fußballs eine gute Rolle. 2020 wurde das Finale des sächsischen Landespokals erreicht. Dort unterlag der FCE gegen den Chemnitzer FC mit 1:2 und verpasste so knapp die Qualifikation für die 1. Runde des DFB-Pokals. Nachdem 2021 die Saison aufgrund der COVID-19-Pandemie abgebrochen werden musste, stieg der Verein als Staffelerster in die Regionalliga Nordost auf, aus der man jedoch direkt wieder abstieg. In der Saison 2022/23 folgte der sofortige Wiederaufstieg in die Regionalliga Nordost. Diese wurde im Vorjahr mit Rang 16 gehalten. Der FCE trägt seine Heimspiele im Ilburg-Stadion aus. Dieses verfügt über 5.600 Plätze, davon 443 Sitzplätze (253 überdacht).
Der FCE sieht sich selbst als Underdog im Haifischbecken Regionalliga Nordost. Das Saisonziel lautet erneut Klassenerhalt. Keine leichte Aufgabe angesichts der Abgänge von Leistungsträgern und eines nach wie vor geringen Etats. Auch Trainer Sascha Prüfer weiß, dass seine Mannschaft wieder als Außenseiter an den Start geht. Der Klub aus Nordsachsen will sich als reiner Amateurverein in der vierten Liga etablieren. Das ist das langfristige Ziel. „Kurzfristig“, so sagte er vor Saisonbeginn im MDR, „wollen wir früher Punkte als im letzten Jahr einsammeln“. 2022/23 standen nach vier Spieltagen null Zähler zu Buche, erst gegen Luckenwalde klappte es mit dem ersten Remis. Damals wurde keiner unruhig und genau das sei das große Plus der Mannschaft gewesen, so der Coach. Nach dem Stotterstart lief der FCE heiß und glänzte vor allem in der Defensive. Die Kehrseite der Medaille war, dass viele Spieler mit Top-Leistungen in den Fokus von Profi-Klubs rückten und lukrative Angebote erhielten. In Folge war die halbe Mannschaft im Sommer weg (u.a. Torwart-Ikone Andreas Naumann zu Lok Leipzig), ein großer Umbruch erfolgte. Mit elf Neuzugängen und insgesamt 23 Spielern ging der FCE in die neue Saison. Der Coach ist zufrieden mit den Neuzugängen. „Sie passen menschlich sehr gut nach Eilenburg“, freut sich der 37-Jährige, der die Qualität jedes einzelnen lobt. Wie schon in der vergangenen Saison setzt der FCE auf Talente. Paul Kühnhardt (RB Leipzig), Jonas Marx (Hallescher FC) oder Marc Zimmermann (1860 München) sind gerade 19 Jahre alt. Auch die neuverpflichteten Torhüter Niclas Ben Edelmann und Jean-Marie Plath stehen mit Anfang 20 am Beginn ihrer Karriere. Die Schwierigkeit für das Trainergespann sei es jetzt, eine Elf zu finden, die auf dem Platz harmoniert. Bei einem derartigen Umbruch brauche das Zeit, so der Coach.
Dementsprechend holprig war der Start in die Saison. Einem 0:2 in Erfurt folgten ein 2:2 gegen Altglienicke, ein 0:2 bei Lok Leipzig, ein 2:0 gegen Luckenwalde und ein 0:0 gegen Viktoria Berlin. Der FCE ist damit 13. der Tabelle. Der FCE und der HFC trafen bislang achtmal aufeinander (5:3 Siege für den HFC), zuletzt 2008 in der Oberliga.