Ein weiterer Ex-Bundesligist kommt nach Halle!
Der SSV Ulm 1846 Fußball e. V., entstand 2009 durch Abspaltung der Fußballabteilung vom Gesamtverein SSV Ulm. Die Vereinsfarben des im Volksmund „die Spatzen“ (nach dem Ulmer Spatz) genannten Klubs sind wie die Ulmer Stadtfarben Schwarz und Weiß. Der Verein, der in der Saison 1999/2000 in der Bundesliga spielte, zudem acht Jahre 2. Bundesliga absolvierte, und nach der dritten Insolvenz 2014 in der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg antrat, spielt nach der Meisterschaft in der starken Regionalliga Südwest nunmehr in der 3. Liga. Kurios: der Aufstieg in die Bundesliga 1999 gelang zusammen mit den jetzigen Drittligisten Bielefeld und Unterhaching, der Abstieg erfolgte mit Bielefeld und Duisburg. Bekannteste ehemalige Spieler des SSV Ulm sind Uli und Dieter Hoeneß, bekanntester Trainer Ralf Rangnick, der den Verein in die Bundesliga führte.
Nach über 22 Jahren im Amateurfußball feierte der SSV am 1. Spieltag mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken die Rückkehr in den deutschen Profifußball, wo sich die Mannschaft im Anschluss bis zur Winterpause im vorderen Tabellendrittel festsetzte. Am 3. Oktober 2023 war das Donaustadion mit 17.000 Zuschauern beim 1:0 Sieg gegen 1860 München das erste Mal seit 2000 ausverkauft. Da das Donaustadion allerdings über keine Rasenheizung verfügt, musste der Klub ab Ende November für die Heimspiele während der Wintermonate in die beim Lizenzierungsverfahren als Ausweichstadion angegebene Aalener Centus Arena umziehen. Bei der Rückkehr ins heimische Stadion bezwang man am 29. Spieltag den SV Sandhausen mit 2:0 und eroberte überraschend die Tabellenführung. Zehn Punkte auf Dresden, zwölf Zähler auf Regensburg, der Rückstand des SSV auf die beiden Spitzenteams war zur Winterpause enorm. Aktuell stellt sich die Lage völlig anders dar. Der SSV ist Tabellenzweiter, einen Punkt hinter dem Jahn, aber zwei Punkte vor Dynamo. Das ist vor allem ein Ergebnis des bislang bärenstarken Jahrs 2024 der Spatzen (23 Punkte).
Was macht den SSV so stark? Als Kollektiv, individuell, als Gesamtverein, ohne große Töne haben die Ulmer die 3. Liga angenommen und für Aufsehen gesorgt. Trainer Thomas Wörle schaffte es dabei, die defensive Stabilität aus der Aufstiegssaison weitgehend zu konservieren und spielerisch dennoch eine Weiterentwicklung einzuleiten. Es geht mittlerweile deutlich spektakulärer zu an der Donau, Spieler wie Topscorer Leo Scienza und Dennis Chessa sind an guten Tagen schwer zu stoppen. Selbst als Mitte November nach drei Niederlagen die Euphorie zu schwinden schien, legte Ulm nochmals nach. Ein Stärkebeweis des Aufsteigers. Auch die Wintertransfers überzeugen. Philipp Strompf kam vom schwedischen Zweitligisten Västeräs. Der Ex-Braunschweiger hat Zweit- und Drittligaerfahrung und verstärkt die Innenverteidiger. Spannend ist die Personalie Thomas Kastanaras, als Stürmer ausgeliehen vom VfB Stuttgart, ein Toptalent, das in der Regionalliga auf starke Trefferquoten kam.
Das Hinspiel gewann der HFC mit 3:2 in Ulm. Vorher sind beide Vereine noch nie aufeinandergetroffen.