Mit dem SV Waldhof Mannheim ist 2019 ein Verein in den Profifußball zurückgekehrt, der auf eine lange Tradition blicken kann. 1907 gegründet, spielte Waldhof (ein Stadtteil von Mannheim) von 1983 an 7 Jahre lang unter Kult-Trainer Klaus „Schlappi“ Schlappner in der Bundesliga und gehört damit zu den elf ehemaligen Erstligisten der laufenden Drittliga-Saison.

Weil der Meister der Regionalliga Südwest in der Saison 2018/19 direkt aufstieg, blieb dem SV Waldhof ein weiterer Gang in die Relegation erspart. Dreimal nacheinander erlebten sie dort ein Trauma. 2016 scheiterten sie an den Sportfreunden Lotte, 2017 an SV Meppen und 2018 an KFC Uerdingen. Insbesondere nach dem Scheitern gegen Uerdingen und den durch Mannheimer Zuschauer verursachten Spielabbruch im Rückspiel hatten viele Waldhof-Fans nicht mehr an die 3. Liga geglaubt. Unternehmer und Mäzen Bernd Beetz löste dennoch eine „Jetzt-erst-Recht“-Stimmung aus. Er stellte die finanziellen Mittel für einen neuen Anlauf und ist inzwischen auch Präsident.

In ihrer ersten Drittligasaison übertraf Waldhof zunächst alle Erwartungen, ging als Zweiter in die Corona-Pause. Danach ging Waldhof jedoch im Endspurt die Puste aus und rutschte noch auf den 9. Rang ab. In den Spielzeiten danach folgten Rang 8, 5 und 7.

Nach der wilden, jedoch im Ergebnis unbefriedigenden Vorsaison (Rang 1 in der Heimtabelle, aber nur 17. auswärts, ein negatives Torverhältnis mit 65 Gegentoren) wurde Trainer Christian Neidhart durch Rüdiger Rehm ersetzt. Unter diesem sollte ein neuer Anlauf erfolgen. Der Personaletat soll sich aktuell auf fünf bis sechs Millionen Euro belaufen, was „nur“ einen Platz im vorderen Mittelfeld darstellt. Darum wurde auch nicht offensiv vom Aufstieg gesprochen. Zudem verließen Stürmer Dominik Martinovic (Elversberg) und Außenverteidiger Alexander Rossipal (Rostock) wie auch Dominik Kother (Leihende, KSC) den Waldhof in Richtung 2. Liga, mit Adrien Lebeau einigte sich der Klub nicht, Marc Schnatterer hat seine Profikarriere beendet. Auch vermeintliche Stars, die aber diese Rolle nicht wirklich einnahmen, sind gegangen, wie Marco Höger und Daniel Keita-Ruel.

Die Neuverpflichtungen konnten diese Abgänge nicht gleichwertig ersetzen, zumal die anfällige Abwehr gerade im Zentrum zusammen blieb. Der Waldhof hatte fast folgerichtig einen schweren Saisonstart. Zwischen Ende September und Mitte Dezember gab es sogar zehn sieglose Spiele, man fiel auf einen Abstiegsplatz. Erst am 19. Spieltag brach mit dem 3:0-Sieg über Aue der Bann, es folgte ein 1:0 gegen 1860 München. Der Start ins Jahr 2024 misslang mit dem unglücklichen 1:2 in Lübeck.

In der Winterpause wurden zwei kaltschnäuzige Stürmer verpflichtet, Kevin Goden (aus Düren, früher u.a. 1860) und Terrence Boyd aus Lautern! Letzterer trifft in Mannheim mit Pascal Sohm und Bentley Baxter Bahn auf zwei alte HFC Weggefährten.

Das Hinspiel endete aus Sicht des HFC unglücklich mit 2:3. Insgesamt stehen drei Siegen des HFC ein Remis und fünf Niederlagen gegen den Waldhof gegenüber.