Der 1. FC Saarbrücken hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Er war 1963 eines der Gründungsmitglieder der Bundesliga, stieg jedoch sofort wieder ab. In den folgenden Jahren spielten die Saarländer in der Regionalliga Südwest, in der neu gegründeten 2. Bundesliga und 1976 – 1978 sowie 1985/86 und 1992/93 wieder in der Bundesliga. 1995 wurde dem FCS die Lizenz für die 2. Bundesliga verweigert, sodass er in die damals drittklassige Regionalliga abstieg. 2000 und 2004 gelang jeweils für zwei Jahre der Aufstieg in die Zweite Liga. 2006 jedoch begann der freie Fall bis in die fünftklassige Oberliga Südwest. 2010 gelang dann der Aufstieg in die 3. Liga. Aus dieser musste der FCS jedoch 2014 wieder absteigen. Erst 2020 gelang der Wiederaufstieg in die 3. Liga. Auch zog der FCS als erster Viertligaklub ins Halbfinale des DFB-Pokals ein.

In der Saison 2020/21 stürmte der FCS zu Saisonbeginn nur so durch die Liga, war Spitzenreiter, musste dann aber Federn lassen und war schlussendlich als Fünfter weit weg von den Aufstiegsplätzen. Für Trainer Lukas Kwasniok ging es danach in die 2. Bundesliga, er coacht nunmehr den SC Paderborn. Nachfolger Uwe Koschinat (vormals Fortuna Köln und SV Sandhausen) musste sich an den ehrgeizigen Zielen des FCS messen lassen und wurde nach dem 11. Spieltag der Saison 2022/23 freigestellt. Mangels erfolgreicher Trainersuche übernahm Rüdiger Ziehl, eigentlich Manager der Profiabteilung, das Ruder.

Dramatisch war es im Vorjahr. Bis zur spektakulären Entwicklung in Osnabrück und jenen Treffern in der dritten und sechsten Minute der Nachspielzeit war der FCS qualifiziert für die Relegation. Diese ist nun das Mindestziel für die laufende Saison, zumal die SV Elversberg den Blau-Schwarzen den Rang als bestes Saarlandteam abgelaufen hat. Ein Trumpf des Vorjahres hieß Routine, doch die überalterte Mannschaft wurde nun einer Verjüngung unterzogen. Nicht jeder Abgang eines „Oldies“ war jedoch gewollt. Adriano Grimaldi (SC Paderborn) und Torwart-Ikone Daniel Batz (FSV Mainz 05) suchten die höherklassige Herausforderung. Mike Frantz beendete seine Karriere, auch Tobias Jänicke und Dominik Ernst wurden verabschiedet. Und unter den Jüngeren sind Dave Gnaase (Osnabrück) und Leihspieler Marvin Cuni (Frosinone) gegangen. Batz‘ Nachfolger ist Tim Schreiber, der von RB Leipzig ausgeliehen wurde. Dazu soll die Sturmspitze Wucht verkörpern, was die Transfers des Ingolstadt Rückkehrers Patrick Schmidt (der allerdings wegen Schien- und Wadenbeinbruchs noch längere Zeit fehlt) und Kai Brünker (Magdeburg) zeigen. Stürmer Sebastian Jacob riss zum zweiten Mal das Kreuzband. Im Sturm soll in der Winterpause nachgelegt werden. Patrick Sontheimer (Viktoria Köln) und Tim Civeja (Augsburg, zuletzt Ingolstadt) werten das Mittelfeld um Luca Kerber und Richard Neudecker auf.

Der bisherige Saisonverlauf ist durchwachsen. Eigentlich müsste der FCS um den Aufstieg mitspielen, die Qualität hierzu hat er allemal. Überragend beim 2:1 DFB-Pokalsieg gegen die Bayern und beim 1:0 gegen Dresden, wechselten sich ansonsten Licht und Schatten ab. Aktuell ist der FCS 15. der Tabelle, 9 Punkte (bei einem Nachholspiel gegen Duisburg) von Rang 3 entfernt. Nicht ausgeschlossen, dass der FCS das Feld von hinten aufrollt.

Im Vorjahr gab es für den HFC ein 1:2 in Saarbrücken und ein 2:3 daheim.