Der FC Viktoria Köln 1904 e.V. aus dem rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Höhenberg wurde 2010 als Nachfolger des insolventen SCB Viktoria Köln gegründet. Die Wurzeln des Vereins reichen jedoch zurück ins Jahr 1904. Es kam im Laufe der Jahrzehnte zu zahlreichen Fusionen. Unter den Vereinsnamen Preußen Dellbrück und hiernach SC Viktoria Köln spielte man von 1963 bis 1974 in der damals zweitklassigen Regionalliga West. Von 1978 bis 1981 spielte Viktoria in der 2. Bundesliga. Durch Aufnahme des FC Junkersdorf, der 2010/11 Meister der Mittelrheinliga geworden war, konnte Viktoria ab der Spielzeit 2011/12 in der NRW-Liga antreten. Nach der Meisterschaft in der NRW-Liga 2011/12 und dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga West, gelang 2019 der Aufstieg in die 3. Liga, nachdem man zuvor einige Male denkbar knapp gescheitert war.

Als neuer Trainer für die Saison 2019/20 wurde Pavel Dotchev verpflichtet. Das erste Jahr war recht schwer, gegen Ende der Hinrunde gerieten die Rheinländer in arge Abstiegsnot. Am Ende erreichte man aber sogar Rang zwölf. Im zweiten Jahr sollte es höher hinauf, die Viktoria galt dank zahlreicher namhafter Zugänge wie dem langjährigen Bundesliga-Profi Marcel Risse vom großen Stadtrivalen 1. FC Köln sogar als einer der Aufstiegsfavoriten. Letztlich kam es anders, Pavel Dotchev musste seinen Hut nehmen. Er wurde durch Olaf Janßen ersetzt, der die Viktoria aus dem Abstiegskampf führte, sie stabilisierte und am Ende wieder auf Rang 12 führte. Hiernach folgten Rang 13 und im Vorjahr Rang 9. Für die Viktoria geht es darum, im Schatten der Favoriten auf der guten Vorjahressaison aufzubauen.

Der Aderlass vor der Saison war zwar in der Menge nicht ungewöhnlich, aber hinsichtlich Qualität und Bedeutung für den Klub schon. Mike Wunderlich beendete ein halbes Jahr nach seiner Rückkehr die Karriere genauso wie Marcel Risse. Abwehrhüne Jamil Siebert kehrte zurück zu Fortuna Düsseldorf und Mittelfeldallrounder Patrick Sontheimer schloss sich dem 1. FC Saarbrücken an, Stürmer Robin Meißner spielt nun in Dresden. Sontheimers Ersatz soll Bryan Henning (Braunschweig) sein, der jedoch vergangene Woche einen Kreuzbandriss erlitt. Valdrin Mustafa (Elversberg) und Suheyel Najar (Wiesbaden) ergänzen die Offensive, Donny Bogicevic (Steinbach-Haiger) soll die Zukunft im Zentrum gehören. Experten sehen die Viktoria am Ende der Saison in der oberen Tabellenhälfte, ggf. sogar im ersten Drittel.

Spielerisch zeigt sich Olaf Janßens Team als besonders ausgereift, die Abläufe stimmen, die Dominanz ist in den meisten Partien offensichtlich, auch wenn manchmal der Ertrag nicht stimmt, wie daheim beim 0:0 gegen Essen und 1:1 gegen Bielefeld.

Aktuell ist die Viktoria 6. der Tabelle. Nach dem enttäuschenden 2:3 in Lübeck folgte zuletzt ein 2:1 daheim gegen 1860 München. Insgesamt gab es bislang in acht Begegnungen in der 3. Liga drei Siege der Viktoria, drei Unentschieden und zwei Siege des HFC.