Der SSV Jahn Regensburg entstand in seiner heutigen Form im Jahr 2000 durch Herauslösung aus dem Mutterverein SSV Jahn 1889 Regensburg. Er basiert auf dem 1886 entstandenen Turnerbund Jahn Regensburg und wurde nach Friedrich Ludwig Jahn benannt, dem Initiator der deutschen Turnbewegung. Nach einer langen und wechselvollen Geschichte mit teils großen wirtschaftlichen Problemen konnte sich der SSV 2008 für die neu gegründete 3. Liga qualifizieren. Markus Weinzierl, ein ehemaliger Jahn Spieler, führte den SSV 2012 in die 2. Bundesliga, in der man sich allerdings nur ein Jahr lang halten konnte. Es war die insgesamt bis dahin vierte Zweitligasaison. Weinzierl war nach dem Aufstieg in die Bundesliga zum FC Augsburg gewechselt. 2015 stieg der SSV nach einer 1:2-Niederlage beim HFC in die Regionalliga Bayern ab.
Im Sommer 2015 wurde mit dem neuen Jahnstadion Regensburg das neue Fußballstadion in Regensburg eingeweiht. Mit der Eröffnung und dem Umzug vom alten Jahnstadion an der Prüfeningerstraße wollte der Verein eine neue Ära einleiten und sich durch die neuen Möglichkeiten anderen Klubs der 3. Liga finanziell annähern. Über die Relegation schaffte der SSV 2016 dann auch den direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. 2017 gelang ihm wieder über die Relegation der Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Die Regensburger waren damit das bis dahin dritte Team (nach Leipzig und Würzburg), dem dieser Durchmarsch von der vierten in die zweite Liga gelang (2023 gelang dies dann auch Elversberg).
Im sechsten Zweitliga-Jahr ging es dann 2023 ein sechstes Mal tabellarisch bergab, es folgte der Abstieg in die 3. Liga. Für Trainer Joe Enochs, der die 3. Liga aus seiner Zeit in Osnabrück und Zwickau bestens kennt, dürfte sich das anfühlen wie ein Besuch im eigenen Wohnzimmer. Er bildet gemeinsam mit Jahns Ex-Trainer Achim Beierlorzer, der sich nun als Sport-Geschäftsführer verantwortlich zeichnet, das federführende Duo. Zielsetzung, auch wenn nicht aktiv kommuniziert, ist natürlich der Wiederaufstieg.
Aus der Abstiegsmannschaft blieben nur drei Spieler (Konrad Faber, Benedikt Saller und Christian Viet). Die über 20 Neuzugänge sind vorrangig jung und entstammen vielfach der Regionalliga, doch auch mit Drittliga-Erfahrenen deckte sich der SSV ein. Florian Ballas, Alexander Bittroff und Robin Ziegele bilden ein robustes Verteidigertrio, die Rückkehr von Andreas Geipl aus Heidenheim hat das Mittelfeld stabilisiert. Ex HFCer Felix Gebhardt macht einen gewohnt guten Job im Tor. Fragezeichen stehen noch hinter der Offensive, hier müssen die Zugänge (allen voran Ex HFCer Elias Huth) ihre Treffsicherheit beweisen. Trainerfuchs Joe Enochs scheint die Strategie zu fahren: Tore gewinnen Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Er steht dabei wie gewohnt nicht für Spektakel, sondern für eine konzentrierte Defensive und giftige Umschaltmomente Der SSV kassierte erst 9 Gegentore, erzielte 16 (nur 2 mehr als der HFC). 22 Punkte nach 11 Spieltagen, vier Siege in Folge, erst einmal verloren und Tabellenplatz 2, beim SSV läuft es aktuell.
Der SSV tritt im Übrigen zum dritten Mal die Reise nach Halle (Saale) an. Von den bisherigen insgesamt 6 Spielen in drei gemeinsamen 3. Liga Jahren konnte der HFC drei, der SSV eins für sich entscheiden, zwei Partien endeten unentschieden.