HFC schrammt an Pokalsensation vorbei
Obwohl er nicht auf dem Rasen stand, spielte er mit – in den Gedanken der Zuschauer, des Trainerstabs und seiner Teamkollegen. Vor dem Anpfiff zum Pokalduell mit der SpVgg Greuther Fürth hatten sich die rot-weißen Kicker im Mittelkreis versammelt und ein Plakat mit folgender Aufschrift für ihren erkrankten Kollegen Niklas Kreuzer hoch gehalten: «Wir stehen hinter dir, Kreuz». Den Pokal für den besten HFC-Spieler widmete Jonas Nietfeld anschließend seinem Teamkollegen.
Aus dem DFB-Pokal hat sich unser Verein jedoch verabschieden müssen. Trotzdem gab es nach dem Abpfiff donnernden Applaus von mehr als 11.000 Zuschauern. Denkbar knapp haben die Rot-Weißen die Sensation verpasst, die ihnen zum letzten Mal 2016 beim 4:3-Erfolg gegen die Roten Teufel vom 1. FC Kaiserslautern geglückt war. Unglücklich mit 0:1 (0:1) unterlag der Drittligist dem Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und agierte dabei 45 Minuten lang in Unterzahl. Erich Berko hatte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nach seinem ersten Foul sofort die Rote Karte von Referee Florian Exner gesehen.
Ausgerechnet ein ehemaliger Hallenser warf die Saalestädter mit seinem Treffer aus dem Wettbewerb. Armindo Sieb gelang bereits in der 18. Minute das goldene Tor. Danach verfehlte Tim Lemperle (25., 29.) zweimal das hallesche Gehäuse für den zu diesem Zeitpunkt klar dominierenden Gast recht knapp. Nur eins kann man unserer Mannschaft ankreiden. Sie hat ihren Respekt erst nach über einer halben Stunde abgelegt. „Wir hatten zwar viel Ballbesitz, haben aber wegen des starken Fürther Gegenpressing fast nichts zu Ende spielen und deswegen kaum Druck auf die letzte Kette ausüben können. In Unterzahl wollten wir dann natürlich nicht sofort ins offene Messer laufen“, meinte Trainer Sreto Ristic.
Doch mit einem Mann weniger zogen sich die Gastgeber glänzend aus der Affäre, waren mit ihren zwei Nadelstichen gefährlicher als in der ganzen ersten Halbzeit. Dominic Baumann (64.) jagte den Ball nach einem Sturmlauf über den halben Platz am Fürther Gehäuse vorbei. Andor Bolykis Treffer (88.) zum vermeintlichen Ausgleich versagte der Schiedsrichter wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung – eine ganz knappe Geschichte. Auf der anderen Seite hielt Sven Müller mit seinen Glanztaten gegen Marco Meyerhöfer (78.) und Dennis Srbeny (84., 90.+6) die Hoffnung auf eine Verlängerung bis zum Schlusspfiff am Leben.