Eine besondere Ehrung ist dem Schiedsrichterbetreuer des Halleschen FC, Gerhard Bude, zuteil geworden. Auf einer Veranstaltung des Deutschen Fußballbundes (DFB) in Frankfurt/Main gehörte der Hallenser zur Schar von 64 Amateur-Schiedsrichtern aus 21 Landesverbänden, die für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet wurden.
Unter dem Motto „Danke, Schiri.“ ist der Nestor der Halleschen Schiri-Gilde in der Kategorie über 50 Jahre vom Landesverband vorgeschlagen und dann auf dem DFB-Campus prämiert worden. Gerhard Bude war mit seinen 87 Jahren der mit Abstand älteste Vertreter der schwarzen Zunft, der diese Auszeichnung erhielt. Die 64 Unparteiischen waren stellvertretend für die rund 56 000 Schiedsrichter in Deutschland eingeladen worden. Nach der Dankeschön-Veranstaltung mit Besichtigung des neuen DFB-Campus konnten die Geehrten noch das Bundesligaspiel zwischen Mainz 05 und dem VfB Stuttgart verfolgen, das die Schwaben mit 4:1 gewannen. „Das war für mich der Höhepunkt des Tages“, so Gerhard Bude, der sich seit nunmehr 17 Jahren um die Schiedsrichter des DFB bei den Heimspielen des HFC kümmert.
Seine Karriere als Schiedsrichter begann bereits 1958, als er mit 22 Jahren in der 2. Kreisklasse sein erstes Fußballspiel pfiff. Rasch kletterte Gerhard Bude von Jahr zu Jahr nach oben. 1968 war der gelernte Kfz-Mechaniker schließlich in der DDR-Liga angelangt. Bald darauf war er der erste Schiedsrichter aus Halle, der in der DDR-Oberliga ran durfte. Er blieb der einzige Unparteiische aus der Saalestadt, der als 23. Mann in der höchsten Fußball-Spielklasse der DDR auflaufen konnte. „Das hat mich schon mit Stolz erfüllt“, blickt der Geehrte auf seine erfolgreiche Karriere zurück. In 62-Oberliga-Begegnungen stand Gerhard Bude mit der Pfeife in der Hand auf dem Platz oder mit der Fahne des Linienrichters am Spielfeldrand. Rund 2 000 Spiele hat das Hallesche Schiri-Urgestein absolviert, ehe ihn 1982 eine Verletzung zum Abschied zwang.
Gerhard Bude blieb „bei der Stange“ – zuerst als Fußball-Funktionär im Bezirk Halle, später im Fußball-Landesverband von Sachsen-Anhalt und beim Deutschen Fußballbund (DFB). Bis 2005 wurde der Hallenser bei rund 800 Spielen vom Nachwuchs bis in die zweite Bundesliga als Schiedsrichter-Beobachter des DFB eingesetzt. Als er mit 70 Jahren die Altersgrenze erreicht hatte, setzte sich der Rentner noch lange nicht zur Ruhe. Beim HFC wartete eine neue Aufgabe auf ihn: Gerhard Bude betreut seitdem bei den Heimspielen der Rot-Weißen die angereisten Referees. (WB)
