Sie galten einst als die Fußball-Zwilllinge des Halleschen FC: Die Rede ist von Norbert Nachtweih und Burkhard Pingel. Vor 50 Jahren zählten die beiden Blondschöpfe, die sich zum Verwechseln ähnlich sahen, zu den größten Talenten im DDR-Fußball. Nun gibt es ein Wiedersehen: Am Freitag, 9. Juni 2023 im Stadthaus Halle.

Im November 1976 nutzte Norbert Nachtweih ein Nachwuchsländerspiel in der Türkei, um sich zusammen mit HFC-Torhüter Jürgen Pahl in die Bundesrepublik abzusetzen. Der dritte HFC-Spieler Burkhard Pingel kehrte mit der Auswahl in die DDR zurück. Norbert Nachtweih wurde im Westen zum erfolgreichsten Fußballer, der je das HFC-Trikot getragen hat. Allein mit Bayern München wurde er vier Mal Deutscher Meister, zweimal DFB-Pokalsieger und zweifacher Supercup-Gewinner. Zuvor hatte der Mittelfeldspieler, der in Sangerhausen geboren wurde und in Polleben bei Eisleben aufwuchs, bereits mit Eintracht Frankfurt den Uefa-Cup und den nationalen Pott gewonnen. Der schussgewaltige Techniker hat in seiner Profikarriere insgesamt 325 Bundesligaspiele bestritten und dabei 46 Tore erzielt. Burkhard Pingel absolvierte bis 1983 beim HFC Chemie insgesamt 159 Einsätze. Wie es ihnen damals ergangen ist, darüber reden sie am Freitag, 9. Juni, auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung im Stadthaus in Halle. Unter dem Titel „Norbert Nachtweih – ein Seitenwechsel im geteilten Deutschland“ geht es um das Schicksal geflüchteter DDR-Fußballer.

Die Veranstaltung findet am 9. Juni um 19 Uhr im Stadtmuseum in der Großen Märkerstraße 10 in Halle statt. Wegen der begrenzten Platzkapazität bittet die Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Magdeburg, um eine Anmeldung über ihre Homepage www.fes.de. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.