Das Testspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach vor stolzen 8804 Zuschauern war sportlich unterhaltsam, aber nur Randnotiz an jenem 31. Mai 2023. Die Begegnung bildet allerdings den feierlichen Rahmen für jede Menge Emotion. Es war der Tag des Toni Lindenhahn.

Es war in den vergangenen zwei Jahren ruhig geworden um die Nummer 6 des Halleschen FC. Am 23. Januar 2021 absolvierte das HFC-Urgestein sein letztes Pflichtspiel für Rot-Weiß beim 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg. Es folgten Verletzung, Operation, Reha, Comebackversuche, Berufsgenossenschaft. Und die bittere Erkenntnis, dass Schluss ist mit Profifußball.

Am Mittwoch nun wurde Toni Lindenhahn am Vormittag von Halles Bürgermeister Egbert Geier geehrt, am Abend im Stadion zog er ein letztes Mal Spielkleidung an. Symbolträchtig führte der 32-Jährige die Mannschaft des Halleschen FC gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) aufs Feld, absolvierte den Anstoß – und wurde unter tosendem Beifall ausgewechselt. Für ihn kam Kapitän Jonas Nietfeld auf den Rasen. Eine Staffelstab-Übergabe der besonderen Art.

Toni Lindenhahn rang mit der Fassung, als er sich für 20 Jahre Unterstützung bedankte. Bei seinen Eltern, seiner Frau, seinen Freunden, den unzähligen Fans. Ganz am Ende auch beim HFC und seinen Entscheidungsträgern. Denn der Verein wird für Toni Lindenhahn ein Abschiedsspiel ausrichten. Am 8. September, ein Freitagabend am spielfreien Wochenende, wird Toni Lindenhahn mit seinem Dream Team im LEUNA-CHEMIE-STADION auf die Drittliga-Mannschaft treffen. Gänsehaut garantiert. Der Ticketverkauf dafür beginnt in Kürze.

Eine „Ehrenrunde“ wird wohl erst an jenem 8. September erfolgen. Doch bereits am Mittwoch musste die HFC-Legende viele Hände schütteln, Selfies machen, Geschenke entgegennehmen. Noch weit nach Abpfiff. Denn niemals geht man so ganz. Toni Lindenhahn bleibt Hallenser. Mit Fleisch und Blut.