Der Hallesche FC hat das letzte Saisonspiel 2022/23 in der 3. Liga auf Aufstiegsanwärter SV Wehen Wiesbaden unglücklich mit 0:1 verloren. Ein reguläres Tor von Andor Bolyki wurde aberkannt, nach Schlusspfiff spielten sich in der Brita-Arena kuriose Szenen ab.

Der HFC musste auf Niklas Kreuzer verzichten, Tom Zimmerschied dagegen nach wieder auf der Bank Platz. Von Beginn an war den Rot-Weiß anzusehen, dass sie nach geschafftem Klassenerhalt keineswegs die „Beine hochnehmen“ wollen. Im Gegenteil. Die Gäste spielten ruhig und diszipliniert, waren dem SV Wehen absolut ebenbürtig und ließen zunächst kaum Torchancen der Hausherren zu. Die mussten unbedingt gewinnen, um entweder direkt aufzusteigen oder den Relegationsplatz zu sichern. Andor Bolyki fehlte ein halber Schritt beim Steilpass von Aljaz Casar (6.), bei der anschließenden Flanke von Nico Hug war Tunay Deniz überrascht an den Ball zu kommen. Auf der Gegenseite klärten Niklas Landgraf und Lucas Halangk per Kopf in letzter Sekunde (10., 25.), Felix Gebhardt war bei einem Kopfball aus Nahdistanz zur Stelle (33.). Als Andor Bolyki in aussichtsreicher Position zur Ecke abgewehrt wurde (40.), führte ein eklatanter Ballverlust im Vorwärtsgang des HFC zum 1:0 für Wiesbaden (44.). Ein Freistoß von Tunay Deniz war etwas zu hoch angesetzt (45.).

Nach dem Wechsel investierte Wehen im Bemühen den knappen Vorsprung zu halten nur noch wenig in die Offensive. Die Saalestädter waren dem Ausgleich wesentlich näher als die Gastgeber dem zweiten Tor. Andor Bolyki traf dann auch zum 1:1 (54.), doch der Schiedsrichter erkannte den regulären Treffer ab. Dann hatte Elias Löder das 1:1 auf dem Fuß, seinen Knaller aus 14 Metern kratzte Mockenhaupt per Kopf von der Linie (67.). Felix Gebhardt verhinderte dann bei der größten SVWW-Chance in Durchgang zwei spektakulär einen weiteren Gegentreffer (77.), bevor auf der Gegenseite bei einem Drehschuss aus dem Gewühl heraus erneut wenig fehlte zum Ausgleich (89.). Letztlich blieb es beim 1:0 für Wehen, der HFC hatte sich teuer verkauft und verließ erhobenen Hauptes den Rasen.

Den stürmten die Wiesbadener Zuschauer nach Abpfiff in der Annahme, der direkte Aufstieg sei angesichts des Osnabrücker Rückstandes geschafft. Doch alsbald machte die Nachricht die Runde, dass der VfL in der Nachspielzeit zwei Tore zum Sieg erzielte und Wiesbaden in die Relegation muss. Ein 2:0-Sieg gegen Halle hätte dem Team von Trainer Markus Kauczinski gereicht, um als Aufsteiger in die 2. Bundesliga festzustehen.

HFC: Gebhardt – Halangk, Nietfeld, Landgraf, Hug, Casar (Vollert), Deniz (Herzog), Gayret, Müller (Steczyk), Bolyki (Löder), Berko (Zimmerschied)