Der Hallesche FC hat das letzte Heimspiel der Saison 2022/23 gegen Rot-Weiß Essen mit 2:0 gewonnen und somit den Klassenerhalt vor der großartigen Kulisse von 12773 Zuschauern zunächst gefühlt geschafft. Rechnerisch steht der Ligaverbleib noch nicht fest, doch der erhofft große Schritt mit einem Dreier gegen Essen gelang mit allerletzter Kraft.

Der HFC musste weiterhin auf Tom Zimmerschied und Seymour Fünger verzichten, dagegen kehrten Niklas Kreuzer und Nico Hug in die Startelf zurück. Von Beginn an war den Hausherren anzumerken, dass die nötige Lockerheit fehlte und die Mannschaft nach den Strapazen der vergangenen Monate am Ende der englischen Woche körperlich am Limit war. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet hatten mehr vom Spiel und bereits nach vier Minuten in Folge eines Eckballs die erste gute Möglichkeit, auch nach einem zu kurzen Rückpass auf Keeper Felix Gebhardt wurde es gefährlich (14.). Im Vorwärtsgang tat sich der Hallesche FC schwer. Ein Steilpass von Timur Gayret auf Tunay Deniz (13.), ein zu hoch getretener Freistoß von Timur Gayret (23.) und ein Torschuss von Dominik Steczyk (39.) waren die einzig nennenswerten Abschlüsse der Saalestädter. Fast aus dem Nichts dann aber die ersehnte Führung für die Gastgeber. Nach Querpass von Nico Hug landete der Versuch eines Befreiungsschlages bei Sebastian Müller, der angeschossen wurde und zum 1:0 traf (40.). Eine schmeichelhafte Führung zur Pause, denn das Team von Trainer Sreto Ristic überzeugte nur kämpferisch.

Nach dem Wechsel ähnelten sich die Bilder. Essen hatte mehr Anteile, ohne zwingend zu werden. Dem zentralen Trio mit Jonas Nietfeld, Niklas Landgraf und Aljaz Casar war es zu verdanken, dass RWE kaum klare Torchancen erspielte. Konsequent, rigoros und disziplinier verteidigten die Saalestädter. Und wenn doch mal ein Ball durchrutschte wie beim Flachschuss in der 73. Minute, hatte Felix Gebhardt die Fingerspitzen dran. Die eingewechselten Lucas Halangk, Andor Bolyki, Elias Löder und Aaron Herzog brachten dann noch einmal Schwung in die HFC-Aktionen, folgerichtig gelang nach einer Standardsituation die Vorentscheidung. Den Freistoß von Timur Gayret drückte Andor Bolyki mit mustergültigem Kopfball zum 2:0 über die Linie (75.). In der Schlussphase hatte der Hausherr dann noch das Glück des Tüchtigen, als Essen eine Großchance neben das Tor setzte (85.). Bis zur totalen Erschöpfung und von Krämpfen gepeinigt verteidigten die Hallenser ihr Tor und hielten den eigenen Kasten sauber. Die Erlösung bei Abpfiff war im weiten Rund bei allen Beteiligten spürbar.

HFC: Gebhardt – Kreuzer (Halangk), Nietfeld, Landgraf, Hug, Casar, Deniz (Herzog), Steczyk (Löder), Gayret, Berko, Müller (Bolyki)