Der Hallesche FC hat sein Heimspiel gegen den Aufstiegsaspiranten SV Wehen Wiesbaden trotz toller Moral, großartiger Aufholjagd und einer Fülle von Chancen in der Schlussphase mit 2:3 verloren.
Vor 6053 Zuschauern musste der HFC auf den gesperrten Tom Zimmerschied verzichten, Niklas Landgraf rückte nach seiner Zwangspause ins Team und bekleidete die Position vor der Abwehr. Die Hausherren warne sofort drin in der Partie, hatten eine gute Struktur im Spiel und hielten den Favoriten weit vom eigenen Tor entfernt. Die erste Torannäherung brachte eine Flanke von Dominik Steczyk (8.), dann steckte Jonas Nietfeld zu Nico Hug im Strafraum durch (22.) und schließlich köpfte der Kapitän nach Ecke von Niklas Kreuzer etwas zu hoch (25.). Der SV Wehen kam nach 23 Minuten zum ersten Abschluss und ging mit dem ersten Schuss aufs Tor in Führung. Eine sehenswerte Kombination führte zum 0:1 (30.). Felix Gebhardt musste vor der Pause noch einmal per Fußabwehr klären, um einen höheren Rückstand zu verhindern.
Auch nach dem Seitenwechsel war es der HFC-Torhüter, der per Glanztat Schlimmeres verhinderte nach einem überfallartigen Konter der Gäste (56.). Zwei Minuten später war er beim 0:2 nach verlorenem Kopfballduell vor dem Strafraum aber ebenso machtlos wie beim Kopfballtor zum 0:3, als der Torschütze völlig blank am langen Pfosten stand (68.). Zu diesem Zeitpunkt hatte der Hallesche FC bereits personell gewechselt und taktisch umgestellt, kam nun wuchtig und mit gutem Positionsspiel zu Chancen fast im Minutentakt.
Vor allem Andor Bolyki hätte zum Helden avancieren können. Der Stürmer traf den Pfosten (66.), scheiterte aus spitzem Winkel (87.), wenig später geriet sein Kopfball nach Ecke zu unplatziert (89.) und schließlich tauchte er nochmals frei vor dem Keeper auf (90.). Das wäre der Ausgleich gewesen, denn Jonas Nietfeld mit artistischer Einlage zum 1:3 (74.) und Tunay Deniz per Kopf mit dem 2:3 (82.) hatten das Spiel wieder offen gestaltet. Leon Damer kam nochmals zum Abschluss (78.), Tunay Deniz fehlten am langen Pfosten wenige Zentimeter (80.) und die Volleyabnahme von Timur Gayret wurde per Kopf vom Abwehrspieler zur Ecke gelenkt (70.). Als der HFC in der Nachspielzeit alles nach vorn warf, hatten Felix Gebhardt und Timur Gayret per Doppelchance das 3:3 auf dem Fuß, das nötige Quäntchen Glück für eine bis zur letzten Minute um jeden Zentimeter kämpfende Mannschaft fehlte an diesem Tag jedoch. Trotz des 2:3-Endstandes gab es aufmunternden Beifall von der Fantribüne, ein überaus unterhaltsames Spiel mit offenem Visier sah einen glücklichen Sieger aus Wiesbaden.
HFC: Gebhardt – Vollert, Winkler, Reddemann (Deniz), Kreuzer, Landgraf, Casar (Gayret), Herzog (Damer), Hug, Steczyk (Bolyki), Nietfeld.