Kaum dass das neue Jahr begonnen hat, gibt es beim Halleschen FC schon einen Grund zum Gratulieren: Manfred Fülle feiert am 3. Januar seinen 70. Geburtstag. Der gebürtige Zeitzer hat zwischen 1974 und 1984 mehr als 200 Pflichtspiele für den rot-weißen Traditionsverein bestritten.

Nach dem Abschied von Olympiasieger Bernd Bransch im Jahr 1977 übernahm der 1,82 Meter große und 81 Kilo schwere Fußballer dessen Position als Libero der Rot-Weißen. Der Abwehrspieler schoss sieben Tore für den HFC. In seiner besten Zeit in den Jahren von 1978 bis 1980 wurde er mehrfach in der DDR-Oberliga zum „Spieler des Tages“ gekürt. Damals lehrte der HFC, der mit Frank Pastor, Werner Peter und Holger Krostitz einen Top-Sturm besaß, den „großen“ Fußballvereinen das Fürchten. Manfred Fülle traf in seiner Karriere auf Größen wie den Magdeburger Jürgen Pommerenke, den Leipziger Wolfram Löwe, Reinhard Häfner von Dynamo Dresden, den Rostocker Rainer Jahros und auf Aues Vereins-Legende Holger Erler. „Besonders schwer war es, gegen den unberechenbaren Achim Streich zu spielen“, zollt er dem früheren Stürmerstar des FCM, der im vorigen Jahr starb, seinen Respekt. Sein Jubiläum begeht die HFC-Legende mit seiner Familie bei seiner Tochter in Italien. Der HFC wünscht Manfred Fülle alles Gute und vor allem viel Gesundheit!

Manfred Fülle ist in dem kleinen Ort Luckenau bei Zeitz aufgewachsen. Mit sechs Jahren begann er in seinem Dorfverein mit dem Fußballspielen. Er war ein sportlicher Allrounder. Auch für Tischtennis, Leichtathletik, Turnen und Handball hat er sich interessiert. Bei Chemie Zeitz durchlief Manfred Fülle die verschiedenen Fußball-Nachwuchsklassen. Er stand dabei immer in der jeweiligen Bezirksauswahl. Mit 17 Jahren spielte er schon in der Männermannschaft. Dann musste er zur Armee nach Wolfen. Nach seiner Entlassung holte ihn der HFC im Frühjahr 1974 nach Halle, wo er anfangs in der Reserveelf des Vereins eingesetzt wurde. Seinen Oberliga-Einstand absolvierte er mit 22 Jahren am 14. Mai 1975, als die Hallenser beim BFC Dynamo in Berlin mit 0:8 unterlagen. Er wurde in der Halbzeit beim Stand von 0:4 eingewechselt. Damals begann die beachtliche Laufbahn von Manfred Fülle, der in sieben Oberliga-Saisons hintereinander zur Abwehr des HFC Chemie gehörte. Seine Karriere beendete der Familienvater zweier Töchter im Juni 1989 bei der BSG Buna Schkopau in der DDR-Liga. Als Trainer stieg Manfred Fülle in der Saison 2003/04 mit der HFC-Reserve in die Verbandsliga, der höchsten Spielklasse von Sachsen-Anhalt, auf. Seit einigen Jahren gehört er zum Betreuerstab der Traditionsmannschaft des HFC.