Wie die Zeit vergeht! Nun feiert auch der einstige HFC-Torjäger Frank Pastor am 7. Dezember 2022 seinen 65. Geburtstag und erreicht somit das Rentenalter. Der gebürtige Hallenser zählt zu den erfolgreichsten Stürmern des Vereins. Er hat in 195 Spielen für die Rot-Weißen insgesamt 79 Treffer erzielt, davon 49 in der DDR-Oberliga.

Der 1,77 Meter große Angreifer wurde von seinen Mitspielern nur „Mille“ gerufen, weil er einmal einen kleinen Lottogewinn verbuchen konnte. Frank Pastor war nach dem schmerzhaften Abstieg des HFC aus der 2. Bundesliga im Sommer 1993 aus Malaysia in seine Heimatstadt Halle zurückgekehrt, um den Verein bei der Rückkehr in den Profifußball zu unterstützen. Zusammen mit Silvio Meißner schoss er in der NOFV-Oberliga-Saison 1993/94 insgesamt 46 Tore, doch es reichte am Ende leider nur zum zweiten Platz. Wegen dieses Engagements verziehen ihm die HFC-Fans auch, dass er 1984 nach dem Abstieg des HFC Chemie aus der DDR-Oberliga zum BFC Dynamo nach Berlin gewechselt ist. Der Verein wünscht seinem ehemaligen Torjäger zu seinem Ehrentag alles Gute!

In den Annalen des HFC hat Frank Pastor als einer der besten Stürmer des DDR-Fußballs einen festen Platz gefunden. Schon früh machte er bei HTB Halle seinem Sternzeichen „Schütze“, in dem er geboren wurde, alle Ehre. 1970 ging er zum HFC Chemie. Mit dem Verein gewann er 1974 den FDJ-Pokal. Zwei Jahre später stand er in der HFC-Elf, die DDR-Jugendmeister wurde. Beim 3:1-Sieg am 19. Februar 1977 gegen Dynamo Dresden gab Frank Pastor als 19-Jähriger vor rund 20 000 Zuschauern im Kurt-Wabbel-Stadion seinen Oberliga-Einstand. Dabei erzielte er mit dem 3:0 gleich seinen ersten Treffer im Oberhaus. Bis 1984 kamen weitere 48 dazu. Danach brachte er auch beim BFC insgesamt 110 Tore bei 271 Einsätzen auf sein Konto. Mit den Berlinern wurde der Fußballer aus Halle fünfmal DDR-Meister und dreimal FDGB-Pokalsieger. Acht Mal traf der Schwarzschopf auch für die Olympiaauswahl der DDR, für die er insgesamt 25 Einsätze absolvierte. Der Hallenser bestritt zwischen 1983 und 1987 auch sieben Länderspiele für die DDR.

Wegen seiner dynamischen, unberechenbaren Spielweise und seiner lockeren Art haben ihn die Fans des HFC bejubelt. Heute lebt der zweifache Familienvater, der zwei Söhne hat, in Schöneiche bei Berlin. Seit vielen Jahren kommt er immer, wenn es ihm möglich ist, im Monat November zum Klassentreffen nach Halle. Frank Pastor besuchte die Weingärtenschule, dem späteren Künstlerhaus am Böllberger Weg 188. Dort haben auch etliche andere HFC-Spieler, so „Milles“ kongenialer Sturmpartner Holger „Otto“ Krostitz, das Einmaleins und das ABC erlernt.