Sein bisheriger Werdegang ist gleichermaßen beachtlich wie exemplarisch. Mika von Zansen wurde bei einem Nachwuchsturnier „entdeckt“, absolvierte erfolgreich ein Probetraining beim Halleschen FC und steuert als Kapitän der U16 nun entschlossen auf die Sportschule zu. Und natürlich auf sein großes Ziel: Profi beim HFC zu werden.

Auch wenn es sein Name vermuten lässt, ist der aufgeschlossene Junge aus Piesteritz nicht etwa adliger Herkunft. „Zumindest nicht dass ich wüsste“, schmunzelt Mika von Zansen und gibt zu, desöfteren danach gefragt zu werden. Er ist auch eher jemand, der sich Erfolg erarbeitet und nicht wartet, bis ihm gebratene Tauben in den Mund fliegen. Überaus reflektiert und klar beschreibt er seinen bisherigen Weg – und seine Ambitionen als Fußballer im Nachwuchsbereich des Halleschen FC.

Bereits mit 4 Jahren begann er als Knirps in seiner Heimstadt Piesteritz mit dem Fußballspielen. Bei einem Turnier mit seinem Heimatverein in Hettstedt stachen seinen Fähigkeiten ins Auge, es folgte ein Anruf bei seinen Eltern und schließlich die Einladung zum Probetraining beim HFC. Dies liegt bereits fünf Jahre zurück, in der U10 trug Mika erstmals das rot-weiße Trikot mit dem Emblem des Halleschen FC. Inzwischen schwingt er den Taktstock im zentralen Mittelfeld der U16, übernimmt als Spielführer Verantwortung und fungiert als verlängerter Arm des Trainers auf dem Rasen. Eine Rolle, die nicht jedem Teenager liegt. Für Mika von Zansen jedoch eine Selbstverständlichkeit, weil er gern voran geht. „Als Kapitän geht es weniger darum, auf dem Feld die gelbe Binde zu tragen. Sondern Dinge zu tun, die man als Bengel gern mal umgeht. Ich bin ja nichts besseres“, weiß das Talent aus Piesteritz, der Kommunikation als eine seiner Stärken beschreibt. Bälle schleppen, Tore tragen oder: Beim Trainer eine Bitte der Mannschaft zu hinterlegen. Das traut sich nicht jeder.

Der Blick über den Tellerrand endet für Mika von Zansen längst nicht beim aktuellen Saisongeschehen der U16. Seine sportlichen Ziele sind klar definiert. Persönlich und mannschaftlich. Die Sportschule soll es im nächsten Schuljahr werden, um sich noch mehr auf Fußball konzentrieren zu können und die Fahrtzeiten zu minimieren. Bei viermaligem Training pro Woche reist er meist eine Stunde mit der Bahn an, regelmäßig bringen auch die Eltern den Sprößling nach Halle. „Sie unterstützen mich sehr, schauen sich auch viele Spiele von uns an. Zumindest die territorial einigermaßen erreichbaren“, grinst Mika. Profi will der Mittelfeldstratege am liebsten werden, idealerweise beim Halleschen FC. Sollte es dafür nicht reichen, hat der Piesteritzer bereits Plan B. „Trainer könnte ich mir auch gut vorstellen. Hauptsache irgendetwas im Fußballbereich.“ So weit, so klar. Als Teamplayer geht es 2022/23 aber nicht zuletzt um die formulierten Ziele der Mannschaft. „Wir wollen Meister werden. Vor der Saison haben wir aufgeschrieben, wie viele Tore wir erzielen und welche Anzahl an Gegentore wir maximal hinnehmen wollen. Daran orientieren wir uns und lassen uns daran messen“, spricht der „Achter“ im Namen seiner Truppe.

Die freut sich wie auch alle anderen Nachwuchskicker beim HFC auf den bevorstehenden Umzug ins neue Leistungszentrum an der Silberhöhe. „Mein Vater hat mir Fotos gezeigt, ich selbst war noch nicht dort. Aber seit Baubeginn ist die neue Anlage natürlich immer mal wieder Thema bei uns“, sagt Mika von Zansen, der in knapp bemessener Freizeit Wert legt auf den Kontakt zu seinen Freunden in der Heimat. „Die Couch am Wochenende ist nicht so meins, auch wenn manche Wochen echt anstrengend sind“, lacht der U16-Kapitän. Um dann seine Tasche zu packen und sich auf den Weg zum Spiel nach Dessau zu machen. Dort wartete bereits Vater von Zansen als Zaungast fast vor der eigenen Haustür.