Der Hallesche FC musste trotz zweimaliger Führung nach zuvor drei ungeschlagenen Spielen am Montagabend beim VfL Osnabrück vor 13.000 Zuschauern eine 2:3-Niederlage hinnehmen. In dem offenen Schlagabtausch mit 7:5 Ecken für den HFC setzte sich am Ende der umkämpften 90 Minuten an der Bremer Brücke die glücklichere Mannschaft durch.

Bei den Gästen hütete Daniel Mesenhöler anstelle des angeschlagenen Felix Gebhardt das Tor, auch Dominik Steczyk rückte in die Startelf und Kapitän Jonas Nietfeld lief wie schon gegen Bayreuth als Sturmspitze auf. Der HFC erwischte prompt einen Start nach Maß, Tom Zimmerschied erzielte mit wuchtigem Schuss aus 17 Metern das frühe 0:1 (4.). Die Hausherren wirkten nach diesem Rückstand angeschlagen und verunsichert, die Saalestädter blieben am Drücker. Aaron Herzog tauchte plötzlich rechts im Strafraum auf, fand für seinen Querpass aber keinen Abnehmer (12.). Bereits nach 15 Minuten skandierten die Osnabrücker Fans „Aufwachen!“ – ein Kompliment für die konzentrierte Leistung des Halleschen FC bis zu diesem Zeitpunkt. Erst nach 22 Minuten wurden die Gastgeber nach unnötigem Ballverlust des HFC erstmals gefährlich und kamen durch einen Distanzschuss von Wulff zum Ausgleich (22.). Doch nur eine Minute später schlug der HFC zurück. Nach Foul an Nico Hug verwandelte Niklas Kreuzer den fälligen Strafstoß eiskalt zum 1:2 (24.). Tom Zimmerschied und Nico Hug mit einer Doppelchance nach Konter (32.) und Sören Reddemann per Kopf nach Eckball (33.) hatten sogar die Möglichkeit zum dritten Treffer, doch zur Pause blieb es beim verdienten 1:2.

Im zweiten Abschnitt beendeten die VfL-Anhänger ihren Stimmungsboykott der ersten Hälfte und peitschten ihr Team im Hexenkessel Bremer Brücke nach vorn. Zwar hatten Dominik Steczyk im Strafraum (48.) und Nico Hug mit einem Schubser des Gegenspielers im Strafraum (51.) die ersten Offensivmomente nach dem Wechsel, doch dann wurde Osnabrück immer druckvoller. Die Gäste wurden zu Fehlern gezwungen, Chato traf nach inkonsequenter Abwehr zum 2:2 (59.). Anschließend konnten Daniel Mesenhöler (62.) und Jonas Nietfeld (63.) einen weiteren Gegentreffer noch verhindern, doch nach 66 Minuten lag der Ball nach zu kurzer Abwehr zum 2:3 im Netz. In der Schlussphase mit offenem Visier hatten Jonas Nietfeld per Linksschuss (73.), Tunay Deniz per Kopf (83.) und Timur Gayret mit einem zu hoch angesetzten Schuss (88.) durchaus Möglichkeiten zum Ausgleich, weil auch der VfL seine Gelegenheiten zur Vorentscheidung nicht nutzte. Letztlich blieb es jedoch beim ärgerlichen 2:3 aus Sicht der Hallenser, die nach starker erster Halbzeit die Partie innerhalb weniger Minuten aus der Hand gaben und Lehrgeld bezahlten.

HFC: Mesenhöler – Kreuzer, Vollert, Reddemann, Landgraf (Damer), Casar, Herzog (Deniz), Steczyk (Müller), Hug (Gayret), Zimmerschied (Löder), Nietfeld.