Der Hallesche FC hat im Ostderby beim FC Erzgebirge Aue vor 10.200 Zuschauern mit Leidenschaft einen Punkt erkämpft. Nach früher Führung durch ein Eigentor der Hausherren verteidigte der HFC den Vorsprung bis zur 89. Minute – dann fiel das letztlich verdiente 1:1. Jonas Nietfeld musste zuvor nach Zusammenprall mit seinem ehemaligen Mitspieler Elias Huth wie auch sein Kontrahent verletzt vom Feld.
Die Saalestädter nahmen nur eine Änderung im Vergleich zum 0:0 gegen Dortmund vor. Sebastian Müller bildete die zweite Spitze, Aljaz Casar konnte entgegen ursprünglicher Annahme doch mitwirken. Sein Muskelfaserriss erwies sich als ältere und bereits vernarbte Verletzung, er war schmerzfrei und gab nach Belastungstest grünes Licht.
Der HFC ging in der 3. Minute in Führung – durch ein Eigentor des FCE nach fatalem Rückpass nach aggressivem Anlaufen der Gäste. Fortan suchte Aue nach zuvor zwei Siegen in Folge fast verzweifelt Lücken im Defensivverbund der Hallenser, die sehr aufmerksam und kollektiv verteidigten. Wenn die Gastgeber doch mal zum Abschluss kamen, war Felix Gebhardt zur Stelle. Gegen Stefaniak tauchte er ins bedrohte Eck (22.), mit einem überragenden Reflex bewahrte er sein Team nochmals vor einem Gegentor (33.). Auf der Gegenseite versuchte es erst Dominik Steczyk mit einem Querpass im Strafraum (6.), dann Aaron Herzog mit links aus der Distanz (8.) und schließlich Sebastian Müller nach früher Balleroberung im gegnerischen Strafraum (22.). Die Führung zur Pause war insgesamt nicht unverdient.
Nach dem Wechsel erhöhte Aue den Druck und der HFC schaffte es nur noch selten, für Entlastung zu sorgen. Zu schnell waren die eroberten Bälle wieder weg. Hinten allerdings überzeugte die Mannschaft mit großem Aufwand, verteidigte sehr gut und ließ dem FC Erzgebirge trotz deutlicher Feldvorteile nur wenige Torchancen. Stefaniak setzte einen Freistoß daneben, bevor Tom Zimmerschied innerhalb von einer Minute zweimal das 0:2 auf dem Fuß hatte. Erst wurde sein Schuss noch abgefälscht, dann rauschte sein Kopfball nach Ecke knapp am Pfosten vorbei (71., 72.). In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Erst musste Aljaz Casar erschöpft vom Platz, dann war die Partie für Jonas Nietfeld und den Ex-Hallenser Elias Huth nach Zusammenprall mit den Köpfen beendet. In der 89. Minute kamen die Gastgeber doch noch zum Ausgleich, der angesichts der Spielanteile verdient war. Auch die sechs Minuten Nachspielzeit brachten kein Treffer mehr, so dass der Hallesche FC dem Druck standhielt und einen wertvollen Punkt mit nach Hause nahm.
HFC: Gebhardt – Vollert, Nietfeld (Fünger) Landgraf, Kreuzer, Casar (Samson), Hug, Herzog (Deniz), Steczyk (Bolyki), Zimmerschied, Müller (Damer)