Ein glückliches Händchen in Form von Impulsen nach Einwechslungen hatte das Trainerteam des Halleschen FC bereits einige Male im Saisonverlauf nachgewiesen. Gegen Verl und in Köln trugen die Umstellungen nun zweimal innerhalb von einer Woche zählbare Früchte.

Eine Fußballmannschaft besteht aus deutlich mehr als nur den elf Spielern auf dem Rasen. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu und hat der HFC auch nicht exklusiv. Jeder Akteur im Kader trägt durch Trainingsleistung und gelebten Teamgeist zum Erfolg bei, wird gebraucht. Das gilt auch für alle Protagonisten rund um die Mannschaft mit ihrer fachlichen Expertise und Einsatzbereitschaft. In guten wie in schlechten Zeiten, was so viel heißt wie: Bei Erfolg oder Misserfolg.

Die junge Truppe des Halleschen FC hat am Sonnabend in Köln mit großer Moral eindrucksvoll gezeigt, dass die Mannschaft lebt, zusammensteht und an sich glaubt. Bei 1860 hat das Tor des eingewechselten Andor Bolyki noch nicht gereicht für einen Punkt. Gegen Verl brachte dann Dominik Steczyk nach der Pause Schwung, Tunay Deniz und Aljaz Casar trafen nach wenige Minuten auf dem Spielfeld. In Köln setzte sich der Trend fort. Erneut netzte Tunay Deniz nach Hereinnahme, brachte die Rot-Weißen nach 0:2-Rückstand zurück ins Spiel. Und schließlich brachte ein anderer Wechsel, ein taktischer, den ersehnten ersten Auswärtspunkt der Saison. Abwehrchef Jonas Nietfeld wurde von Trainer André Meyer in der Schlussphase nach vorn beordert. Der gelernte Stürmer erzielte in der 89. Minute sein zweites Kopfballtor innerhalb von einer Woche und ließ die gesamte HFC-Bank förmlich explodieren. Das späte 2:2 nach Aufholjagd im strömenden Regen vor lautstarken und durchgeweichten Gästefans war womöglich mehr wert als ein Punkt. Vor allem aber ein kollektives Glücksgefühl.