Müdigkeit und Enttäuschung standen den Kickern des Halleschen FC ins Gesicht geschrieben, als sie am Samstagmorgen um 3.45 Uhr nach Rückkehr aus München aus dem Bus stiegen. Das Lob für eine sehr engagierte Leistung beim Spitzenreiter konnte sie für den Moment nicht trösten. Vielleicht aber die Gewissheit, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist.

450 Minuten plus Nachspielzeit sind 2022/23 inzwischen absolviert. Etwa 115 davon stand der HFC in Unterzahl auf dem Rasen, eine Stunde sogar in doppelter. Knapp ein Viertel der bisherigen Spielzeit waren die Rot-Weißen also dezimiert durch eine Mischung aus Fahrlässigkeit, Übermotivation und Pech. Die Gelb-Rote Karte gegen Tunay Deniz wurde viel diskutiert und entpuppte sich nach nicht mal einer halben Stunde als neuralgischer Punkt. Magenta-Experte und Ex-Profi Martin Lanig fand die Entscheidung zu hart und stand mit dieser Meinung nicht allein. Zu diesem Zeitpunkt hatte der HFC beim Tabellenführer auf Augenhöhe agiert und sich in die Partie vor ausverkauftem Haus gebissen.

Dass das Team dann auch nach dem 0:2 nicht aufgab und den Gastgeber mit großem Laufaufwand vor manche Probleme stellte, macht Mut in den eingeschlagenen Weg. Denn der ist das Ziel. „Danke für dieses tolle Spiel“, hieß es nach Abpfiff. Nicht etwa von einem neutralen Zuschauer, dem vieles geboten wurde an diesem emotionalen Flutlichtabend mit vier Treffern, zwei Platzverweisen, einem umstrittenen Elfmeter und insgesamt 15 Karten. Sondern von Trainer André Meyer, gerichtet an seine Schützlinge. Die junge Truppe hat noch viel Arbeit vor sich. Es gilt Fehler zu minimieren und Abgezocktheit in spielentscheidenden Szenen zu lernen. Doch mit der Art und Weise des Auswärtsspiel beim TSV 1860 München sollte dem Halleschen FC nicht bange sein.