Die Steine waren riesig und weithin zu hören, die allen HFC-Sympathisanten vom Herzen fielen. Mannschaft inklusive. Pure Erleichterung herrschte allerorten nach dem 2:0-Heimsieg des Halleschen FC gegen den VfB Oldenburg, dem ersten Dreier der noch jungen Saison 2022/23.

Die Rot-Weißen waren mit der wohl jüngsten Startelf in der fast elfjährigen Drittliga-Geschichte vor heimischer Kulisse angetreten. 23,0 Jahre im Schnitt. Natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass mit Niklas Kreuzer und Jonas Nietfeld zwei Routiniers gesperrt fehlten. Also machte der HFC aus der Not eine Tugend. Im dritten Spiel der englischen Woche wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert. Die Jungs liefen um ihr Leben. Es musste nicht schön aussehen, einzig und allein die Punkte waren wichtig.

Es passte ins Bild, dass mit Seymour Fünger ausgerechnet der Jüngste im HFC-Team den Knoten platzen ließ. Bei seinem Startelfdebüt hatte der 20-Jährige auf ungewohnter Position rechts in der Viererkette zunächst mit Nervosität zu kämpfen. Nach seinem Treffer zum 1:0 per Kopf jedoch verlor er keinen Zweikampf mehr, wirkte wie befreit von einer Last und jubelte nach Abpfiff ausgelassen mit den Kollegen. „Ein Wahnsinnsgefühl vor dieser Kulisse“, strahlte Seymour Fünger im Interview und sprach damit im Namen der gesamten Mannschaft. Pure Erleichterung, die Kräfte freisetzen wird und Selbstvertrauen bringt vor den nächsten schweren Aufgaben für die junge Truppe in Rot-Weiß.