Der Hallesche FC hat nicht nur das Auswärtsspiel der 3. Liga beim SC Freiburg mit 0:2 verloren, sondern mit Jonas Nietfeld und Niklas Kreuzer auch die beiden erfahrensten Spieler des Teams mit Roten Karten. Der „schwarze Tag“ wurde abgerundet, als ausgerechnet ein unglückliches Eigentor von Niklas Landgraf den aufopferungsvollen Kampf in zweifacher Unterzahl beendete.

Der HFC nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden eine Änderung in der Startelf vor. Andor Bolyki stürmte zunächst anstelle von Tom Zimmerschied, die Rot-Weißen versprachen sich davon mehr Wucht in vorderster Front. Dieser Plan schien bereits nach fünf Minuten Makulatur zu sein. Abwehrchef Jonas Nietfeld kreuzte den Laufweg von Vermej als letzter Mann und sah für das Foul die Rote Karte. Schiedsrichter Luca Jürgensen erkannte in seinem ersten Drittliga-Spiel auf Notbremse. Fortan sahen sich die Gäste aus Halle gegen spielfreudige und technisch starke Hausherren in die Defensive gedrängt, betrieben hohen Laufaufwand beim Schließen der Räume und wurden beim eigenen Aufbau von der Bundesliga-Reserve früh gepresst. Dennoch befreite sich der HFC temporär, hatte nach 18 Minuten durch einen Freistoß auf den langen Pfosten sogar die Chance zur Führung. Fast hätte Nico Hug am langen Pfosten die Einschusschance gehabt. Noch näher an einem Erfolgserlebnis schnupperten die Saalestädter nach 34 Minuten. Tunay Deniz köpfte nach Freistoß von Außen an den Pfosten. Der anschließende Befreiungsschlag landete tief in der Hälfte des HFC, wo sich Niklas Kreuzer beim Rettungsversuch die zweite Rote Karte des Tages einhandelte. Eine vertretbare, aber harte Entscheidung. Denn Timur Gayret hätte auf gleicher Höhe noch eingreifen können. So hielten die Hallenser in doppelter Unterzahl bis zur Pause das torlose Remis.

Nach dem Wechsel hatte der HFC nach Standardsituation die Doppel-Chance zum 0:1. Erst parierte der SC-Keeper einen wuchtigen Linksschuss von Jannes Vollert mit starker Parade, dann strich der Nachschuss von Niklas Landgraf hauchdünn am Tor vorbei (50.). Danach übernahm Freiburg naturgemäß wieder das Zepter, startete ein Powerplay mit vielen Flanken in den Strafraum. Die Gäste verteidigten leidenschaftlich, mussten sich nach 70 Minuten aber dann doch geschlagen geben. Eine flache Eingabe bugsierte Niklas Landgraf vor dem einschussbereiten Vermej ins eigene Netz. Vier Minuten später erhöhte der SC nach Flanke von links auf 2:0 – damit war die Partie entschieden. Der Hallesche FC zeigte große Moral und gab sich nie auf, unter den Umständen war ein Teilerfolg im zweiten Spiel der englischen Woche aber nicht möglich. Das Pech dieses einen Spiels reichte für eine komplette Halbserie.

HFC: Gebhardt – Vollert, Nietfeld, Landgraf, Kreuzer, Reddemann (Fünger), Deniz (Herzog), Hug, Gayret (Zimmerschied), Damer (Löder), Bolyki (Müller).