Bei der medizinischen Betreuung und Prävention mischt der Hallesche FC seit Jahren in der Spitzengruppe mit. Mannschaftsarzt Dr. Thomas Bartels und seine Sportklinik haben diese gewiss nicht neue Erkenntnis nun erneut eindrucksvoll untermauert. Die Berufsgenossenschaft VBG zeichnete den umtriebigen Gesundheitsspezialisten mit dem Präventionspreis 2022 aus.

Die VBG vergibt als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung alle zwei Jahre den VBG-Präventionspreis. Sie prämiert damit Mitgliedsunternehmen für herausragende Präventionsprojekte für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Vergeben wird der Preis von einer Jury, die mit Mitgliedern der Selbstverwaltung der VBG und einem Vertreter für Forschung und Lehre besetzt ist. Insgesamt nahmen am Präventionspreis 2022 101 Unternehmen teil.

Der Präventionspreis 2022 wurde am 6. Juli 2022 an insgesamt vier Unternehmen in Potsdam verliehen. Darüber hinaus erhalten fünf Sportvereine den Präventionspreis Sport. Bei der VBG ist auch der bezahlte Sport versichert. Die Gewinner tragen mit ihren Projekten sehr erfolgreich zum Reduzieren von Verletzungen und zur Förderung der Gesundheit der Sportler bei.

Dr. Thomas Bartels reichte in enger Kooperation mit dem Hallescher FC ein sportmedizinisches und sportwissenschaftliches Konzept zur Verbesserung der Belastungsdiagnostik, Prävention und Trainingssteuerung ein. Mit seinem Konzept zur Trainingssteuerung und Verringerung der Verletzungshäufigkeit, insbesondere der vorderen Kreuzbandruptur, hat der Verein bereits 2018 den VBG-Präventionspreis Sport gewonnen. Ziel des wissenschaftlich basierten Projekts war es, eine valide Ermüdungs- und Erholtheitsdiagnostik zu entwickeln, die sich problemlos in der Praxis etablieren lässt und im Sinne der Nachhaltigkeit auch die U17 des Vereins einbezieht.

Im Bereich des Drittligateams wurde dazu ein umfangreiches Belastungs-Beanspruchungs-Monitoring etabliert, welches die Erfassung der Spieldaten sowie eine mehrmalige CK- und Borg- Diagnostik beinhaltet. Die Verantwortlichen erarbeiteten positionsspezifische Referenzwerte, auf deren Basis sie mittels eines Ampelsystems die Ausdauerleistungsfähigkeit der Spieler valide beurteilen können. Im Verein wurden die Stellen eines Athletiktrainers und eines Video- und Datenanalysten neu geschaffen und ein deutlich leistungsfähigeres Umfeld strukturiert. Mit der Diagnostik wird das Training seitdem besser gesteuert. Die über Jahre bewährte und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Sportklinik Halle, dem Labor für Experimentelle Orthopädie und Sportmedizin des DOUW (MLU Halle-Wittenberg) und dem Halleschen Fußballclub sind besonders hervorzuheben. Sportliche und klinische Praxis werden erfolgreich mit Wissenschaft kombiniert, zum Nutzen aller Beteiligten.

Speziell ist auch die weitere Planung: Zukünftig soll eine Datenbank zur Bündelung der dargestellten Maßnahmen und Erkenntnisse und zum Abgleich von Anamnese- und Testdaten die Verletzungsprävention und Leistungsentwicklung im ganzheitlichen Ansatz von Diagnostik, Therapie und Training auf ein neues Niveau heben. Der HFC ist medizinisch also ganz vorn dabei: Dank Dr. Thomas Bartels und seinen Mitstreitern. Herzlichen Glückwunsch!