Ein rot-weißes Herz bleibt ein Leben lang. Diesen Beweis hätte Maik Völkner nicht mehr antreten müssen. Doch der langjährige Torhüter des Halleschen FC will nicht nur „quatschen“, sondern vor allem handeln. Deshalb kümmert sich der 48-Jährige ab sofort wieder um die Nachwuchs-Keeper des Clubs.

Während manch anderer gern in Erinnerungen schwelgt, nimmt Maik Völkner gern das Zepter in die Hand. Auch in jüngster Vergangenheit. Das Ehemaligen-Treffen des HFC im Juni 2022 fand auf seine Initiative hin mit etwa 30 Ex-Spielern verschiedener Jahrgänge in seinem Wohnort Dieskau statt. Nicht zum ersten und ganz sicher auch nicht zum letzten Mal.

Doch damit nicht genug. Um die Torwart-Talente des Halleschen FC bestmöglich zu formen und zu fördern, nimmt Maik Völkner die aktuell fünf Jungs aus der U16 und U17 fortan wieder unter seine Fittiche. Zweimal pro Woche bildet er die Torhüter des Nachwuchses aus und stimmt sich zeitnah auch mit Marian Unger ab, dem Torwarttrainer des Drittliga-Teams. „Eine einheitliche Philosophie ist wichtig, es geht immer um Schwerpunkte und Inhalte auf dem Weg zur Profimannschaft. Das muss das Ziel sein“, sagt Maik Völkner. Mindestens genauso wichtig ist dem Haudegen allerdings, dass zwischen den Pfosten beim Halleschen FC Persönlichkeiten stehen. DNA und Identifikation sind seines Erachtens so elementar wie koordinative Abläufe auf dieser speziellen Position.

Von 1988 bis 2004 trug Maik Völkner selbst die Handschuhe beim HFC, war nach aktiver Laufbahn zwischen 2009 und 2018 Torwarttrainer im Nachwuchsbereich. Den Sandanger kennt er folglich aus dem Effeff. „Ich kann mich gut daran erinnern, dass wir 2013 beim Hochwasser bis zur Hüfte im Schlamm standen und retteten, was zu retten war an Utensilien und Trainingsmaterial“, blickt der 48-Jährige zurück. Durch seine Hände gingen in dieser Zeit Talente wie Tom Müller, der es dann tatsächlich zu den Profis schaffte. „Damals habe ich Jens Adler empfohlen: Schau Dir den Jungen mal an, er ist erst 16!“ Sein Blick für Potential trügte ihn nicht, fünf Jahre gehörte der einstige Nachwuchs-Keeper dann später zum festen Kader des Drittliga-Teams.

Aufgrund beruflicher Verpflichtungen als Teamleiter eines Tochterunternehmens der Deutschen Bahn musste Maik Völkner dann kürzer treten mit seinem Engagement als Torwarttrainer. Nicht ohne zu signalisieren: Wenn das neue Leistungszentrum fertig ist, stünde er eventuell wieder zur Verfügung. Daran erinnerte sich nun der HFC-Vorstand, dankt dem ausscheidenden Thomas Brose für seine Einsatzbereitschaft und besetzt die gleichermaßen vakante wie wichtige Position mit Maik Völkner, dem Mitglied der Traditionsmannschaft. „Meine Tochter ist nun 18 und steht auf eigenen Beinen. Und auch wenn es noch etwas dauert bis zum Umzug an die Silberhöhe, bringe ich mich jetzt gern wieder ein“, erklärt das Urgestein. Die aktuellen Trainer des VfB Merseburg hatten ihn im Vorjahr für ihren damaligen Verein „von der Couch“ geholt, als sie Maik Völkner um die Ausbildung ihrer Torhüter baten. „Den Kabinengeruch und den Rasen hatte ich vermisst. Jetzt bin ich wieder in meinem Element“, schmunzelt der Hühne mit den mächtigen Pranken. Seine neuen Schützlinge im Nachwuchs werden ab sofort erfahren, was HFC-DNA bedeutet.