Der Hallesche FC hat sein Trainingslager bezogen. Im thüringischen Heilbad Heiligenstadt. Traditionell führt ein Spieler des Profikaders das HFC-Tagebuch aus dem Mannschaftshotel – anonym, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Heute: Die Ankunft.

Na bitte, das nenne ich mal Hotel. So richtig mit Gästen und Etagen und Fahrstuhl und so. Im Vorjahr waren wir als Team ganz allein im Wesendorfer Objekt, da kann einem schon mal die Decke auf den Kopf fallen. Hier wohl eher nicht. Die Gastgeber haben sich auch große Mühe gegeben, Aufenthaltsräume für uns mit Vereinsemblem gekennzeichnet. Damit wir uns nicht verlaufen im Haus. Steht zu vermuten. Auch das Essen dürfen wir separiert einnehmen und müssen uns nicht hinter Wanderurlaubern am Buffet anstellen.

Die erste Einheit auf dem Platz versprach zweierlei: Spaß, weil der Rasen in einem Top-Zustand ist. Da nimmt man den fünfminütigen Fußweg doch gern in Kauf. Allerdings werden die nächsten Tage an die Substanz gehen, so viel ist schon nach dem ersten Training klar. Alle geben Vollgas, kämpfen um die Plätze, wollen sich zeigen. Extrem intensiv, die Angelegenheit. Aber dazu sind wir ja hier. Der Blick auf das benachbarte Freibad ist zwar verlockend, aber bei unserem straffen Programm ist kaum Zeit für Chillen unter dem Dreimeterbrett. Zum Glück durften wir die Zimmerbelegung selbst mitbestimmen, die Pärchen wurden nicht etwa vom Coach vorgegeben. Insofern bin ich durchaus zufrieden mit meinem Bettnachbarn. Hoffentlich bleibt das so. Jetzt geht es zum Abendessen, danach ist noch Sitzung für uns 23 Spieler plus Trainer- und Funktionsteam. Ziemlich viel Input für Tag eins in Heiligenstadt.

Apropos: Von wegen Heilbad. Klingt eher nach Kur und Erholung. Davon werden wir hier bis nächsten Montag wohl eher überschaubar serviert bekommen. Aber wir sind schließlich zum Arbeiten hier. Mit dem lohnenden Ziel: Saisonstart in Liga 3. Macht’s gut. Bis morgen.

Euer Tagebuch-Autor in kurzen Hosen

https://www.youtube.com/watch?v=ycHcmV8hRHs