Ausgerechnet am Tag der Befreiung tat die unter Druck geratene Mannschaft des Halleschen FC genau das: Sie hat sich befreit von Zweifeln und Ängsten, fuhr den Klassenerhalt im zehnten Jahr 3.Liga am vorletzten Spieltag nun auch rechnerisch ein. Die Erleichterung war größer als etwaige Euphorie nach dem hart erkämpften 2:1-Auswärtssieg in Würzburg.

Der 8. Mai ist ab sofort nicht nur in der deutschen Geschichte ein Tag der Befreiung. Auch der HFC hat sich endgültig aller Abstiegssorgen entledigt, geht nun als Rekordteam mit der längsten Serie 3.Liga am Stück in die elfte Spielzeit Profifußball.

Der letzte Schritt gestaltete sich zäh und war ein hartes Stück Arbeit. Deshalb hielt sich Trainer André Meyer angesichts der Begleitumstände nur kurz mit der Sezierung der Spielleistung auf, sondern schaute etwas weiter zurück. Bis an den Anfang seiner Tätigkeit im Januar. Denn seitdem galt es, immer wieder Rückschläge zu meistern und Hürden zu überspringen. Vom nicht gegebenen Tor in Braunschweig über mehrmalige Spielabsagen nebst englischer Nachhol-Wochen und Corona-Fälle bis zur Annullierung der Türkgücü-Spiele wurden einige Steine in den Weg gelegt, die es wegzuräumen galt. Die Mannschaft hat es letztlich geschafft, sich gegen Widerstände behauptet und dem Druck durch die Ergebnisse der Konkurrenz standgehalten. Das nötigt André Meyer Respekt ab von seinem Team.

Einer, der gehörigen Anteil am Klassenerhalt hat, stellte dies auch in Würzburg erneut eindrucksvoll unter Beweis. Elias Huth erzielte beide Tore zum Auswärtserfolg, schraubte seine Anzahl erzielter Treffer damit auf 10 in einer Halbserie und zeigte auch nach Abpfiff, dass er sich extrem wohl fühlt in dieser Mannschaft. Hut(h) ab vor der Willensleistung der Spieler trotz Nervosität und vor allem vor der tollen Unterstützung der fast 1000 mitgereisten Fans am Dalle. Zusammen hat sich der HFC befreit und schaut ab sofort in die Zukunft.