Einer der erfolgreichsten Trainer des Halleschen FC wird am 26. April stolze 90 Jahre alt. Der Verein gratuliert Karl Trautmann ganz herzlich zum Jubiläum.

Seinen Einstand beim HFC hatte sich Karl Trautmann sicher anders vorgestellt. Doch mehr als ein torloses Remis gegen Chemie Markkleeberg sprang mit ihm als dem neuen Cheftrainer der Rot-Weißen zum Saisonauftakt 1986/87 in der DDR-Liga, Staffel B, nicht heraus. Dabei wollte der Traditionsverein im dritten Anlauf endlich wieder zurück in die DDR-Oberliga. Der erfahrene Coach, der schon Mitte der 1950er Jahre ein Diplomlehrer-Studium an der DHfK in Leipzig absolviert hatte, ließ sich vom schlechten Start nicht beirren. Am Ende der Spielzeit gelang dem HFC Chemie mit dem gebürtigen Erfurter an der Linie ein souveräner Aufstieg ins Oberhaus des DDR-Fußballs. Damit begann eine erfolgreiche Ära in der Geschichte des halleschen Fußballvereins, die vier Jahre später mit dem Sprung in die zweite Bundesliga und in den Europapokal ihren Höhepunkt fand. Karl Trautmann, der den Grundstein dafür legte, feiert am Dienstag, den 26. April, seinen 90. Geburtstag. Der Hallesche FC wünscht dem Jubilar, der seit vielen Jahren mit seiner Ehefrau in Frankfurt/Oder lebt, alles Gute und vor allem viel Gesundheit!

Unter Karl Trautmanns Fittichen gab der damals 17-jährige Dariusz Wosz sein Punktspiel-Debüt in der ersten Mannschaft der Rot-Weißen. Auch andere spätere Bundesligaprofis wie Renè Tretschok, Steffen Karl, Dirk Wüllbier und Andreas Wagenhaus starteten unter seiner Führung ihre erfolgreichen Karrieren. In den 112 Begegnungen, die Karl Trautmann als Cheftrainer des HFC bis 1990 zu verantworten hatte, konnte der Verein insgesamt 44 Siege einfahren. Außerdem standen in diesen vier Spielzeiten noch 40 Remis und 28 Niederlagen zu Buche. Vor seinem Einsatz in Halle war er Oberligatrainer beim FC Vorwärts Frankfurt/Oder und Cheftrainer bei der BSG Stahl Eisenhüttenstadt. Mit beiden Teams erreichte Karl Trautmann das DDR-Pokalfinale. Ein Jahr lang war er auch Nationalcoach in Syrien. Bis heute hält der rüstige Ruheständler Kontakt zu Bernd Donau, seinem früheren Assistenten und Nachfolger als Cheftrainer des HFC. „Ihn an seinem Geburtstag telefonisch zu erreichen, wird bestimmt schwierig. Seine drei Kinder und die Enkel haben sich eine besondere Überraschung für ihn ausgedacht“, verrät Bernd Donau, der seinem ehemaligen Mitstreiter bei den Rot-Weißen natürlich einen unvergesslichen Ehrentag wünscht.