Es war sein Spiel. Niklas Kreuzer bereitete nicht nur das wichtige 1:1 gegen Viktoria Berlin mit mustergültiger Flanke perfekt vor, sondern spielte sich förmlich in einen Rausch. Dem besten Vorlagengeber im Team gelang am Mittwochabend plötzlich alles – bis Wadenkrämpfe aufgrund enormer Laufbereitschaft ein Stoppzeichen setzten.

Zweifellos gab es mehrere HFC-Profis in jenem Nachholspiel gegen den Aufsteiger, die positiv in Erscheinung traten und maßgeblichen Anteil am Heimsieg hatten. Elias Huth mit zwei Treffern, Michael Eberwein als unermüdlicher Rackerer und Torschütze, Marcel Titsch Rivero mit Routine als Ballverteiler. Dennoch waren sich die fachkompetenten Zuschauer allesamt einig: Niklas Kreuzer ragte aus einer leidenschaftlichen Mannschaft noch heraus. An diesem Abend war der 29-Jährige „simply the best“.

Ausgeruht nach Sperre am vergangenen Sonnabend kehrte „Kreuz“ voller Tatendrang auf den Rasen zurück, sprühte nur so vor Spielfreude. Das 1:1 war sein Verdienst dank toller Flanke, das 2:1 leitete er mit Außenristpass auf Jan Löhmannsröben ein, er schlug weitere Top-Eingaben wie bei der Kopfballchance für Elias Huth nach der Pause. Selbstbewusst und seiner fußballerischen Mittel sicher brillierte der erfahrene Rechtsaußen in nahezu jeder Szene. Bei einer Hackenablage auf Janek Sternberg schnalzte das Stadion mit der Zunge, an der Grundlinie vernaschte er seinen Gegner, bewahrte Ruhe und Übersicht in brenzliger Situation an der eigenen Torauslinie. Kurzum: Niklas Kreuzer machte in diesem Spiel so ziemlich richtig gepaart mit cleverem Zweikampfverhalten und zeigte seinen Mitspielern einmal mehr: Ihr könnt Euch auf mich verlassen. Sieben Torvorlagen hat der Sommer-Neuzugang inzwischen auf dem Konto, dazu das Freistoßtor aus dem Hinspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Acht Scorerpunkte entsprechen zwar exakt seiner Rückennummer, doch dabei soll es möglichst nicht bleiben bei noch zehn ausstehenden Spielen.

Niklas Kreuzer befindet sich also in Topform, das kommt der gesamten Mannschaft zugute. Auch wenn der bescheidene Profi aus seiner großartigen Leistung keine große Nummer machen wollte. Er versteht sich halt als Teil des Teams. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.