Es war nicht immer schön, aber extrem wertvoll. Der Hallesche FC gewinnt das Nachholspiel gegen Türkgücü München mit 1:0, Elias Huth erlöst seine Mannschaft mit einem cool verwandelten Strafstoß nach Foul an Julian Guttau in der 82. Minute. Endlich belohnte sich der HFC für enorm großen Aufwand.

Zwei Änderungen in der Startformation im Vergleich zum 0:0 in Verl waren zu verzeichnen. Sören Reddemann fehlte krankheitsbedingt, Julian Guttau und Julian Derstroff rückten ins Team. Beim ersten Heimspiel 2022 nahmen die Neuzugänge Elias Huth, Joscha Wosz, Philipp Zulechner und Sebastian Bösel zunächst auf der Bank Platz. Wie schon in den vergangenen drei Partien unter Trainer André Meyer ergriff der HFC von Beginn an die Initiative, hatte deutlich mehr vom Spiel und bemühte sich um Kontrolle von Ball und Gegner. Zwar schafften es die Rot-Weißen selten, eine Druckphase aufzubauen. Doch Tormöglichkeiten gab es dennoch in regelmäßigen Abständen. Julian Derstroffs Linksschuss war nicht platziert genug (7.), Jan Löhmannsröben scheiterte nach Eckball aus fünf Metern an der vielbeinigen Türkgücü-Anwehr  (14.) und Michael Eberwein schoss aus Nahdistanz einen Gästespieler auf der Torlinie an (18.). Dann versuchte es Niklas Kreuzer mit links (26.), bevor die Münchener in der 32. Minute ihren ersten Torschuss zu verzeichnen hatten. Die letzte Gelegenheit vergab Julian Derstroff im Eins gegen Eins nach Zuspiel von Michael Eberwein (43.). Trotz einer überlegen geführten Halbzeit stand es 0:0 zur Pause.

Nach dem Wechsel schlichen sich mit fortlaufender Spieldauer und einsetzender Müdigkeit technische Fehler im Spielaufbau des HFC ein. Darauf lauerte Türkgücü und hatte durchaus Kontermöglichkeiten. Die beste endete mit einem Linksschuss knapp am langen Pfosten vorbei (56.). Auf der Gegenseite hatte Julian Guttau das 1:0 auf dem Fuß, sein Flachschuss wurde mit Mühe und Not pariert (58.). Dann fiel Michael Eberwein der Ball vor die Füße, zielte aber zu hoch (68.). Der Hallesche FC wollte diese Partie unbedingt gewinnen, mit Elias Huth und Philipp Zulechner kamen zwei weitere Stürmer. Und die Aktionen wurden prompt zwingender. Jan Löhmannsröben versuchte es zweimal auf der zweiten Reihe (72., 76.), dann traf Jannes Vollert einen Kopfball nicht richtig (81.). Das erlösende Siegtor fiel aber noch. Als Jan Löhmannsröben Julian Guttau in Szene setzte und der Linksfuß im Strafraum ungestüm von den Beinen geholt wurde, übernahm Elias Huth Verantwortung und traf vom Elfmeterpunkt eiskalt zum 1:0 (83.). Ein Tor wie eine Befreiung für die gesamte Mannschaft, den gesamten Verein. Weil Tim Schreiber fast im Gegenzug einen Kopfball aus dem Eck kratzte (84.) und das Team den knappen Vorsprung mit Cleverness und Leidenschaft verteidigte, blieb es dank der zweiten Partie ohne Gegentor beim Heimsieg des HFC nach einer Energieleistung.

HFC: Schreiber – Vollert, Nietfeld, Landgraf, Kreuzer, Titsch Rivero (Bösel), Löhmannsröben, Guttau (Sternberg), Shcherbakovski (Zulechner), Eberwein, Derstroff (Huth).