Es kommt wohl eher selten vor, dass sich beide Mannschaften, rivalisierende Trainer, sämtliche Journalisten, Fans verschiedener Farben und sogar der Schiedsrichter-Beobachter einig sind bei der Bewertung einer strittigen Szene. Am Samstag war das der Fall beim Ausgleichstreffer von Elias Huth für den Halleschen FC in Braunschweig. Indes: Die Einigkeit machte ausgerechnet beim Spielleiter und seinen Assistenten Halt.

Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Exakt 25 Stunden, nachdem Elias Huth erstmals das Wappen des HFC zum Abschlusstraining übergestreift hatte, traf er mit dem ersten Torschuss für sein neues Team zum 1:1 und belohnte damit einen mutigen Auftritt der Rot-Weißen beim ambitionierten Tabellendritten. Das Trio der Referees ließ Elias Huth und Kollegen dann auch ausgiebig jubeln, ehe nach merkwürdig langer Diskussion die seltsame Entscheidung stand: Kein Tor. Abseits der Nummer 29. Dass der Ball zuvor deutlich sichtbar vom Eintracht-Kicker Nikolaou  zum zweiten HFC-Neuzugang Joscha Wosz gespielt wurde und es somit kein Abseits gewesen sein konnte, fand offenbar keine Berücksichtigung. Es wäre ein Einstand nach Maß gewesen für die beiden neuen Offensiven beim Halleschen FC und so wichtig in der aktuellen sportlichen Situation. Die falsche Tatsachenentscheidung machte einen Strich durch die HFC-Rechnung.

Alle Beteiligten räumten nach Abpfiff ein, dass die Aberkennung des Treffers ein Irrtum war. Auch der Braunschweiger Trainer Michael Schiele. Trösten konnte das die Mannschaft der Gäste nicht. Das Team hatte nach verhaltener erster Halbzeit nach der Pause zielstrebig gespielt, sich Chancen erarbeitet – und regulär getroffen. Allein es fehlte an der Anerkennung durch die Unparteiischen. Ein Umstand, der nichts Zählbares bringt. Hoffentlich aber die Überzeugung beim HFC manifestiert, dass sie gerüstet ist für die kommenden Aufgaben. Auf der guten Leistung beim Aufstiegskandidaten nebst unglücklicher Niederlage lässt sich jedenfalls aufbauen.