Der Hallesche FC hat das Auswärtsspiel bei Viktoria Köln verdient mit 0:2 verloren. Vom frühen Schock des 1:0 bereits in der zweiten Minute und dem zu Unrecht aberkannten Ausgleich fünf Minuten später erholte sich das Team nicht mehr.
Der HFC musste neben den Langzeitverletzten Tom Zimmerschied, Aaron Herzog, Sören Reddemann, Sven Müller und Toni Lindenhahn auch auf Terrence Boyd und Marcel Titsch Rivero verzichten. Angesichts der Personaldecke entschied sich das Trainerteam zu einer taktischen Umstellung. Im Spielaufbau agierte eine Dreier-Kette, die Außen Niklas Kreuzer und Janek Sternberg schlossen die Flügel bei Ballbesitz des Gegners. Michael Eberwein rückte in die vorderste Front und Fynn Otto gab sein Startelfdebüt in Liga 3 für den HFC ebenso wie Daniel Mesenhöler im Tor.
Die Grundordnung war bereits nach zwei Minuten Makulatur, als ein ruhender Chipball der Hallenser allzu leicht an der Mittellinie zu einem Angriff der Viktoria führte und Marseiler an der Strafraumgrenze zwei Kontrahenten mit einer Körperdrehung ausspielte. Das frühe 1:0 steckte der HFC noch halbwegs weg. Niklas Kreuzer bediente Julian Guttau im Strafraum mit weitem Pass, die darauffolgende Ecke setzte Jonas Nietfeld per Kopf ins Tor. Doch der Treffer zum 1:1 zählte nicht, obwohl der im Abseits stehende Jannes Vollert nicht eingriff (7.). Wenig später sorgte ein weiterer Kopfball nach Flanke von Niklas Kreuzer für Gefahr. Doch während die Gäste erfolglos blieben, führte ein kapitaler Fehler im Spielaufbau nach 20 Minuten zum 2:0. Allerdings lag zuvor eine Abseitsstellung vor, die nicht geahndet wurde. Fortan agierte die Viktoria mit breiter Brust und ließ den Ball laufen, der Hallesche FC hatte Mühe in die gefährliche Zone zu kommen.
Zur Pause reagierten die Saalestädter, brachten mit Jan Löhmannsröben, Justin Eilers und Jan Shcherbakovski drei frische Kräfte. Zwar gestaltete der HFC die Partie nunmehr ausgeglichener, attackierte früher und verlagerte das Geschehen mehrfach in die gegnerische Hälfte. Zwingend zum Abschluss kam die Mannschaft aber nur selten. Julian Derstroff setzte sich einmal links durch, fand im Zentrum aber keinen Abnehmer (76.). Näher als die Gäste dem Anschlusstreffer war Köln dem dritten Tor. Handle traf die Latte (62.), Thiele tauchte frei vor dem gut reagierenden Daniel Mesenhöler auf (78.). Zu allem Überfluss kassierte Jan Löhmannsröben im ersten Spiel nach langer Verletzung auch noch Rot wegen Notbremse nach einem Zweikampf vor dem Strafraum (84.). Am Ende blieb es beim verdienten 2:0, der HFC machte hinten zu leichte Fehler und fand in der Offensive kaum Mittel ohne Terrence Boyd.
HFC: Mesenhöler – Kreuzer, Nietfeld, Vollert, Landgraf (Bierschenk), Sternberg, Otto (Löhmannsröben), Samson, Guttau (Shcherbakovski), Badjie (Eilers), Eberwein.