Die Fans des Halleschen FC bewiesen einmal mehr ein feines Gespür. Trotz der bitteren weil unverdienten Niederlage applaudierten sie ihrer Mannschaft nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund II, weil die Rot-Weißen alles investiert und bis zum Schluss um Zählbares gekämpft hatten.

Beim HFC rückten Jannes Vollert nach Genesung und Louis Samson nach Sperre wieder die Startelf. Vor über 6000 Stadionbesuchern machten die Saalestädter von Beginn an deutlich, dass sie sich viel vorgenommen haben und hochkonzentriert beginnen wollten. In den ersten fünf Minuten kamen die BVB-Youngster gegen druckvolle Hallenser kaum aus der eigenen Hälfte. Immer wieder spielte der HFC die Außen frei, zahlreiche Eingaben von rechts über Jan Shcherbakovski und Niklas Kreuzer und von links durch Julian Guttau und Janek Sternberg kamen in den Strafraum, wo der richtige Adressat jedoch zunächst noch fehlte. Dortmund befreite sich nach und nach, zeigte technische Fertigkeiten gepaart mit Dynamik. Nachdem Papadopoulos eine erste gute Möglichkeit vergeben hatte (18.) und auf der Gegenseite ein Kopfball von Jonas Nietfeld auf der Linie geklärt worden war (27.), traf der BVB nach feinem Doppelpass zur Führung (30.). Wenig später hatte Jan Shcherbakovski per Direktabnahme bei Flanke auf den zweiten Pfosten die Gelegenheit zum Ausgleich (33.).

Die zweite Halbzeit begann der HFC erneut mit großem Druck und Wut im Bauch. Vor allem nach Standards von Niklas Kreuzer brannte es mehrfach lichterloh im Strafraum der Gäste. Michael Eberwein bekam den Kopfball nicht gedrückt (51.), eine Minute später traf Terrence Boyd per Kopf die Unterlatte und in der nächsten Aktion stieg der Torjäger erneut am höchsten und vollendete per Kopf zum verdienten 1:1 (53.). Danach wagten sich wieder die Bundesliga-Talente nach vorn, Tim Schreiber kratzte einen Flachschuss aus der Ecke (57.). Beim 1:2 nach feiner Einzelleistung durch Pherai attackierte die Defensive der Saalestädter etwas zu spät, um den Einschlag aus 16 Metern zu verhindern (63.). Der HFC gab sich noch längst nicht geschlagen, kämpfte um jeden Ball und lieferte ein enormes Laufpensum ab. Vor allem nach Standards gab es weiterhin Torchancen. Jannes Vollert hatte das 2:2 nach Ecke auf dem Kopf (70.) und Justin Eilers zwang den BVB-Keeper mit Volleyschuss aus 22 Metern zu einer Parade (92.). Bei Abpfiff sanken die Hausherren erschöpft zu Boden, weil sie alles investiert und reingehauen hatten. Effektivere Gäste entführten somit etwas unverdient drei Punkte gegen eine Mannschaft aus Halle, die eine durchaus gute Leistung abgeliefert und sich dafür nicht belohnt hatte.

HFC: Schreiber – Kreuzer, Nietfeld, Vollert, Sternberg, Shcherbakovski (Badjie), Samson, Landgraf (Eilers), Guttau (Derstroff), Eberwein, Boyd.