Das Pokalspiel des Halleschen FC beim couragierten Verbandsligisten SV 1890 Westerhausen war für mehrere Kicker in Rot-Weiß eine echte Chance. Sie wurde durchaus genutzt für Spielpraxis, Erfolgserlebnisse und Werbung in eigener Sache.

Florian Schnorrenberg und sein Trainerteam hatten sich entschlossen, eine gesunde Mischung aus „Vielspielern“ und frischen Kräften auf den Rasen des idyllischen Stadions zu schicken. Deshalb war die Bank des HFC so namhaft und gut besetzt wie noch nie in dieser Spielzeit: Terrence Boyd, Michael Eberwein, Niklas Kreuzer, Niklas Landgraf, Julian Derstroff und Kebba Badjie bildeten sozusagen die Nachhut eines Teams, das unbedingt ins Halbfinale wollte.

An der Seite von Jonas Nietfeld und Co. standen somit drei Profis überhaupt zum ersten Mal in dieser Saison von Beginn an in einem Pflichtspiel auf dem Platz: Jannes Vollert nach langer Verletzung, Elias Löder als Neuzugang und Justin Eilers nach überstandener Leidenszeit. Daneben durfte auch Fynn Otto ran, als gelernter Innenverteidiger diesmal im defensiven Mittelfeld.

Kurzum: Die HFC-Spieler nahmen die Aufgabe an und zeigten, dass auf sie Verlass ist. Zum zweiten Mal stand Daniel Mesenhöler 90 Minuten im Pokalspiel zwischen den Pfosten und blieb, wie schon in Sandersdorf, auch in Westerhausen ohne Gegentor. Zwar konnte er sich nur selten auszeichnen, bestach jedoch mit enormer Ruhe und Ausstrahlung, war als zusätzliche Anspielstation stets hellwach und machte wann immer es ging das Spiel schnell mit gezielten Abwürfen. Jannes Vollert vor ihm demonstrierte nach einer Halbzeit in Havelse auch am Sonnabend, dass die Trainer auf ihn zählen können. Schnörkellos und stark im Spielaufbau erfüllte er sein Soll erstmals über 90 Minuten nach Knieoperation im Juli.

Auch Fynn Otto machte seine Sache gut, bildete mit Louis Samson vor der Abwehr ein robustes Bollwerk und bereitete sogar das Führungstor vor mit klasse Laufweg in die Spitze. Elias Löder war zentral hinter der Spitze eifrig unterwegs, hatte bereits vor der Pause per Kopf die beste HFC-Chance und erzielte mit dem 0:2 sein erstes Pflichtspieltor im Trikot des Halleschen FC. Vielversprechend war zudem der Auftritt von Justin Eilers, der Bälle sicherte, zum Abschluss kam und ordentlich einstecken musste von robusten – mitunter sogar unfairen – Gegenspielern.

Auffällig war in Halbzeit zwei von Westerhausen zudem Julian Guttau. Im linken offensiven Mittelfeld war er maßgeblich daran beteiligt, dass der HFC auf die Siegerstraße einbog. Er schickte Vorlagengeber Fynn Otto vor dem 0:1 steil, legte das 0:2 mustergültig auf, flankte per Ecke auf den Kopf von Jonas Nietfeld und zwang den SV-Schlussmann mit Rechtsschuss zu einer Glanzparade. Julian Guttau und Kollegen haben ihre Chance also nicht nur bekommen, sondern auch genutzt.