Beim kollektiven Feiern des Teams vor der Fankurve war Niklas Kreuzer nicht mit dabei. Der Retter in höchster Not wurde mit dickem Schienbein in der Kabine behandelt. Der Abwehrspieler stand nur symbolisch für eine Mannschaft, die für den Erfolg einmal mehr alles reinschmiss.

Der Heimsieg gegen den MSV Duisburg hing in der allerletzten Szene der Nachspielzeit am seidenen Faden, als ein Heber an der Latte des verwaisten HFC-Tores landete und der Ball plötzlich einschussbereit im Strafraum lag. Doch der weit eingerückte Rechtsverteidiger Niklas Kreuzer hatte aufgepasst, warf sich ohne Rücksicht auf Verluste per Grätsche in den Ball und spitzelte ihn vor dem Duisbuger Abstauber aus der Gefahrenzone. Der Dreier war damit unter Dach und Fach, „Kreuz“ in Rot hatte zur Flug-Rettung angesetzt.

Die Einsatzbereitschaft von Niklas Kreuzer stand exemplarisch für ein kampfstarkes Team des Halleschen FC. Michael Eberwein flog ähnlich erfolgreich auf der anderen Seite des Spielfeldes in die Eingabe von Niklas Landgraf zum 1:0, die Abwehrspieler Niklas Kastenhofer und Jonas Nietfeld blockten mehrfach Schüsse des MSV vor der Torlinie, die defensiven Mittelfeldspieler Louis Samson und Marcel Titsch Rivero stopften unermüdlich Löcher. Alle holten läuferisch die letzten Körner aus sich heraus. Lohn sind 21 Punkte aus 14 Spielen, eine hervorragende Ausgangsposition. Und natürlich die spürbare Freude der Fans auf den Rängen, die einmal mehr eine überzeugende Leistung mit Applaus honorierten. Auch wenn die Flug-Rettung in Rot namens „Kreuz“ davon nach Abpfiff nichts mehr mitbekam.