Es gibt zweifellos dankbarere Pflichtspiel-Debüts. Doch Daniel Mesenhöler bestand die Feuertaufe im Trikot des Halleschen FC mit der Ausstrahlung eines Top-Torhüters. Beim Pokalspiel in Sandersdorf war er zwar selten gefordert, dann aber aufmerksam zur Stelle mit der Ruhe seiner großen Erfahrung.

Eine Woche nach der starken Leistung seines Torhüter-Kollegen Tim Schreiber in Freiburg war der Druck für den Neuzugang zwischen den Pfosten durchaus spürbar, einen möglichst fehlerfreien Einstand abzuliefern. Noch dazu bei einem unterklassigen Gegner im Wettbewerb mit den traditionell eigenen Gesetzen. Während also Tim Schreiber mit der deutschen U20-Nationalmannschaft unterwegs ist, hütete wie abgesprochen Daniel Mesenhöler im Achtelfinale des FSA-Pokals erstmals das Tor des Halleschen FC. Es war sein erstes Pflichtspiel seit Juni 2020.

Der 26-Jährige bekam dann beim NOFV-Oberligisten zunächst mehr zu tun, als ihm und dem Trainerteam lieb sein konnte. Einen Freistoß von Martin Ludwig lenkte er stark über die Latte, eine Großchance aus Nahdistanz vereitelte „Mesi“ in großem Stil – auch wenn  sich diese Aktion als Abseitsstellung erwies. Der Neue zwischen den Pfosten wirkte sicher, cool, konzentriert. Von Nervosität keine Spur.

Nach dem Seitenwechsel blieb Daniel Mesenhöler lange Zeit beschäftigungslos, hielt sich bei durchaus kühlen Temperaturen dennoch warm und beschäftigte sich gedanklich wohl bereits mit einem möglichen Elfmeterschießen, als die Partie in die Verlängerung ging. Dort war der Keeper noch einmal gefordert in der Schlussphase, als eine Ecke auf den kurzen Pfosten rauschte und „Mesi“ abräumte – auch seinen Mitspieler Janek Sternberg. Am Ende stand die Null, stets eine Auszeichnung für den Mann auf der Linie. Und ein Einstand, der die Verpflichtung des Torhüters als gelungenen Coup bestätigte. Auf „Mesi“ ist Verlass. Denn er ist die Ruhe selbst.