Es floss so manche Träne als Mischung aus Rührung, Trauer und Wiedersehensfreude bei den Zeit- und Augenzeugen der verheerenden Brandkatastrophe von Eindhoven 1971. Elf Veteranen der damaligen Europapokalmannschaft des Halleschen FC waren am Dienstag gekommen, um der Enthüllung eines hochwertigen Gedenksteines am Stadion beizuwohnen.

Auf den Tag genau 50 Jahre nach dem Hotelbrand mit elf Todesopfern – unter ihnen mit dem 21-Jährigen Wolfgang Hoffmann ein Spieler des HFC – fanden sich zahlreiche Mitglieder der damaligen Mannschaft ein, die nach dem 0:0 im Hinspiel gegen den PSV Eindhoven in der Nacht vor dem Rückspiel ein Inferno erlebten. Die Wiedersehensfreude war groß, als sich Klaus Urbanczyk und Hartmut Meinert, Wolfgang Schmidt und Peter Klemm, Erhard Mosert und Günter Hoffmann, Karl-Heinz Boelssen und Waldemar Köppe, Werner Peter und Paul Kersten nebst Günter Riedl  am 28. September 2021 auf Einladung des Halleschen FC am Stadion einfanden. Gemeinsam wohnten sie der Gedenkveranstaltung mit vielen Fans in der Kantstraße bei, in deren Rahmen Bürgermeister Egbert Geier und HFC-Präsident Jens Rauschenbach die Tragödie von Eindhoven als traurigen Meilenstein in der wechselvollen Geschichte des Clubs bezeichneten.

Besonders erfreulich war, dass auch eine Delegation aus Eindhoven angereist war und die Erinnerung an die schicksalhafte Nacht somit auch in Holland hochhält. Gerührt waren die Protagonisten vergangener Tage dann nochmals, als sie sich am eigens gepflanzten Baum mit Ehrentafel einer Gruppe von mehr als 50 HFC-Fans mit Kränzen und Trauerschleifen gegenüber sahen. Gemeinsam gedachten Oldies und Anhänger dem schmerzhaften Ereignis, das bis heute Spuren hinterlassen hat. Nicht zuletzt in der Seele der Betroffenen. Den würdigen Jubiläumstag ließen die teils weit angereisten HFC-Kicker vergangener Tage gemeinsam in würdigem Rahmen ausklingen, frühere Idole wie Dieter Strozniak und Holger Krostitz stießen am Abend dazu und betrieben auf diese Weise Traditionspflege der besonderen Art.