Ob sich die arg gebeutelte Mannschaft des Halleschen FC mit dem leidenschaftlichen Heimsieg gegen den 1. FC Magdeburg bereits ein „Denkmal“ gebaut hat, entscheiden andere. Fans zum Beispiel, die Zeit und die späteren Annalen des HFC. Schutz hat diese Truppe angesichts der personellen Situation aber bereits jetzt verdient: Denkmalschutz.

Neun Leistungsträger fehlen dem Halleschen FC, die meisten seit Wochen und noch geraume Zeit. Ein Drittel des kompletten Kaders fällt also verletzungsbedingt aus. Das zu kompensieren, schafft kaum ein Team im Profifußball ohne Substanzverlust. Doch die rot-weiße Truppe 2021/22 versucht mit unbändigem Einsatz, mit Geschlossenheit und Teamgeist genau das Woche für Woche. Mit beachtlichem Erfolg, wie 16 Punkte aus zehn Spielen belegen.

Mehr noch: Von Rückschlägen und stetig neuen Hiobsbotschaften lässt sich der HFC in diesen Tagen nicht beeindrucken, erst recht nicht herunter ziehen. Sechs Rückstände wurden im Saisonverlauf bereits aufgeholt, eine beachtliche Quote an zehn Spieltagen. Nicht nur körperlich, auch mental ist dies eine nicht hoch genug zu würdigende Leistung.

Dennoch bleibt Fans und Mitspielern angesichts der jüngsten Horrormeldungen beinahe das Herz stehen, wenn wieder einer der ihren humpelnd vom Platz muss. So wie am Freitag Youngster Jan Shcherbakovski. Der Wirbelwind landete gegen Magdeburg rücklings in der Ersatzbank der Gäste und verdrehte sich dabei das Sprunggelenk samt Einblutung in der Wade. Eine schwere Verletzung wurde nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung aber nicht diagnostiziert. Die Hoffnung, dass „Scherba“ ohne Zwangspause davon kommt, ist groß. Am liebsten würde das Trainerteam die Spieler „in Watte“ packen, was bei der kämpferisch aufwändigen Spielweise schlicht unmöglich ist. Denkmalschutz kommt der Herangehensweise auf jeden Fall ziemlich nah.