Der Hallesche FC hat im Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant TSV 1860 Minuten trotz einer Stunde in Unterzahl einen Punkt erkämpft. Beim 1:1 vor 6476 Fans traf Neuzugang Jan Löhmannsröben per Kopf zum 1:0, eher Terrence Boyd wegen Handspiels auf der Linie des Feldes verwiesen wurde und Sven Müller den anschließenden Elfmeter parierte.

Der HFC begann mit drei Änderungen in der Startformation. Während weiterhin acht Spieler verletzt fehlten, rückte Jan Löhmannsröben vier Tage nach seiner Verpflichtung ins defensive Mittelfeld, Julian Derstroff begann links offensiv und Jan Shcherbakovski ersetzte den an der Schulter operierten Tom Zimmerschied auf der rechten Seite.

1860 zeigte sich wie erwartet aus spielstarke und abgeklärte Mannschaft, die geduldig auf Lücken warten kann und den Ball laufen lässt. Nach Ballgewinnen im Mittelfeld schaltete der defensiv stabile Hallesche FC aber mehrfach gut um und ging bereits nach 12 Minuten in Führung. Jonas Nietfeld trat den Eckball von der linken Seite, Jan Löhmannsröben stand förmlich in der Luft und köpfte zum 1:0 unhaltbar ein. Der TSV ließ davon nicht beeindrucken, traf nach 18 Minuten aus Abseitsposition und hatte nach einer halben Stunde Spielzeit die große Chance zum 1:1. Nach Eck- und Kopfball wusste sich Terrence Boyd am Pfosten nur mit dem Oberarm auf der Linie zu helfen. Er verhinderte das Gegentor auf Kosten einer Roten Karte (30.). Den fälligen Strafstoß hielt Sven Müller gegen Torjäger Sascha Mölders in klasse Manier. Bis zur Pause hielt der HFC den Vorsprung, Möglichkeiten zum zweiten Treffer hatte es durch einen Angriff von Aaron Herzog und Jan Shcherbakovski (20.) sowie eine artistische Einlage von Terrence Boyd beim Überkopfannehmen eines Flugballes gegeben (25.).

Nach dem Wechsel stellte der Gastgeber auf eine Fünfer-Abwehrkette um, Jan Löhmannsröben rückte in die Verteidigung und der gesamte Block verschob mit hohem Laufaufwand etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor. So entwickelte sich eine Art „Powerplay“ der Münchener, die jedoch mit zahlreichen Flanken kaum echte Torchancen erarbeiteten. Immer wieder war ein Kopf oder ein Fuß dazwischen, die Rot-Weißen verteidigten konzentriert und leidenschaftlich. Erst nach einem unglücklich ins Zentrum geklärten Kopfball kam Wein aus 18 Metern zum Schuss und traf flach zum 1:1 (65.). Fast im Gegenzug hatte der HFC mit einer von zwei Kontermöglichkeiten die erneute Führung auf dem Fuß, als Michael Eberwein nur wenige Zentimeter zur Eingabe von Kebba Badjie fehlten. Der Neuzugang traf bei seinem ersten Einsatz für den Halleschen FC zudem das Außennetz nach feiner Einzelleistung (55.). Mit einem bärenstarken Sven Müller im Kasten und aufmerksamen Vorderleuten als geschlossene Truppe brachten die Saalestädter das wertvolle Remis über die Zeit und jubelten nach Abpfiff völlig erschöpft zurecht über die eigene Willensleistung.

HFC: Müller – Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Landgraf, Shcherbakovski (Guttau), Herzog (Titsch Rivero), Eberwein (Otto), Löhmannsröben, Derstroff (Badjie), Boyd.