Der Hallesche FC hat im Testspiel beim Zweitligisten FC Erzgebirge Aue eine Lehrstunde im Fach Effizienz erhalten. 0:6 endete die Partie aus Sicht der Rot-Weißen, dabei hatte der HFC vor allem im ersten Abschnitt gleich mehrere Großchancen für eigene Treffer.

Spielpraxis und Rhythmus standen im Fokus diese Wettkampf-Simulation, nachdem das Meisterschaftsspiel in Zwickau verlegt worden war. Die Hallenser reisten ohne Sieben an. Toni Lindenhahn, Jannes Vollert, Sören Reddemann, Janek Sternberg, Tom Zimmerschied und Fabian Menig sind weiterhin verletzt, Louis Samson pausierte wegen Adduktorenproblemen. Dennoch schickte der Hallesche FC eine schlagkräftige Mannschaft auf den Rasen des Erzgebirgsstadions, die beim gastgebenden Zweitligisten zunächst den Ton angab. Doch bereits früh zeigten die Veilchen, wie man aus wenig viel macht. Eine einfache Balleroberung reichte in der Hallenser Hälfte, um mit dem ersten Abschluss prompt das 1:0 zu erzielen (6.). Danach verhinderte Sven Müller gegen den Schuss von Fandrich einen höheren Rückstand (11.), die besseren Chancen hatte aber der HFC. Immer wenn die Rot-Weißen die Pressinglinie der Hausherren überspielten, kamen sie zu guten Torgelegenheiten. Erst wurde Michael Eberwein im Strafraum geblockt (8.), dann parierte Torwart Männel einen Kopfball von Michael Eberwein nach Flanke von Niklas Kreuzer (22.), dann kam Terrence Boyd in zentraler Position per Seitfallzieher zum Zug (29.), eher zunächst Julian Derstroff mit rechts und dann Jan Shcherbakovski im Nachschuss den Ausgleich auf dem Fuß hatten (31.). Auch Aaron Herzog hatte freie Bahn zum Tor, „vergaß“ allerdings zu schießen (36.). Stattdessen erhöhte Aue humorlos auf 2:0 (37.), ehe der HFC durch den Kopfball von Terrence Boyd und den Querpass von Julian Derstroff weitere Top-Chancen liegen ließen (41., 42.).

Nach dem Wechsel tauschte der Drittligist sechs Spieler und neun Positionen. Zu ihrem Debüt kamen dabei Kebba Badjie, Elias Löder und Torwart Lukas Bendel. Bis auf Marcel Titsch Rivero und Niklas Landgraf stand eine blutjunge Truppe auf dem Rasen, die tüchtig Lehrgeld zahlte. Innerhalb weniger Minuten erhöhte der FCE auf 4:0, bestrafte Fehler wie beim Spielaufbau durch die Mitte eiskalt (63.) und nutzte schließlich auch noch einen schmeichelhaften Elfmeter zum 0:6-Endstand. Der HFC hatte auch im zweiten Abschnitt Chancen, die beste verpassten Julian Derstroff aus Nahdistanz und Elias Löder nach Vorarbeit von Lucas Halangk. Ein intensiver Test mit vielen Erkenntnissen zeigte Defizite auf, brachte aber auch Positives als Fazit ungeachtet des Resultats.

HFC: Müller (Bendel) – Kreuzer (Kastenhofer), Nietfeld (Griebsch), Otto, Landgraf, Shcherbakovski (Guttau), Titsch Rivero, Herzog (Löder), Derstroff (Halangk), Eberwein (Bierschenk), Boyd (Badjie).