Der Hallesche FC hat im dritten Spiel der englischen Woche nicht alles richtig gemacht, aber mit großer Moral und offensiver Wucht zu einem Fußballfest mit Offensivspektakel beigetragen. Nach 2:4-Rückstand holte das Team in Rot-Weiß um den dreifachen Torschützen Michael Eberwein noch einen Zähler und kommt auf sieben Punkte aus den vergangenen drei Spielen.

Zum dritten Mal innerhalb von einer Woche schickte Trainer Florian Schnorrenberg die gleiche Formation auf den Rasen, auch weil weiterhin sieben Spieler verletzt fehlen. Der HFC begann mit breiter Brust und wie die Feuerwehr, hatte bereits nach 36 Sekunden die erste gute Möglichkeit durch Michael Eberwein und Julian Guttau nach Steckpass von Tom Zimmerschied und auch beim Flachschuss von Tom Zimmerschied nach drei Minuten die Führung auf dem Fuß. Nach acht Minuten war es dann aber soweit. Nach Standard schaltete Michael Eberwein am schnellsten und versenkte den herunter tropfenden Ball mit toller Schusstechnik zum 1:0 in den Maschen.

Die Führung brachte jedoch keine Sicherheit, sondern war eher ein Weckruf für den SC Verl. Spielerisch stark, enorm ballsicher und quirlig im Zentrum stellten die Gäste den Halleschen FC immer wieder vor Probleme und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich nach schnellem Direktspiel (11.). Nach 14 Minuten musste Keeper Sven Müller sogar das 1:2 mit klasse Parade verhindern, war beim Gegentor vom Elfmeterpunkt nach 19 Minuten noch dran und kassierte dennoch den Rückstand. Zuvor hatte Terrence Boyd nach Zuspiel von Michael Eberwein eine Schussmöglichkeit, traf den Ball aus 13 Metern aber nicht voll (16.). Am „Tag der offenen Tür“ mit Torchancen fast im Minutentakt stand es nach 25 Minuten 2:2, als Michael Eberwein eine Ecke von Jonas Nietfeld am kurzen Pfosten per Kopf ins Tor setzte. Verl mit Flachschuss und Julian Guttau zu zentral von halblinks hatten die nächsten Gelegenheiten, ehe eine flache Hereingabe der Gäste zum 2:3 führte (34.). Sven Müller beließ es mit fantastischer Rettungstat nach 38 Minuten beim knappen Rückstand, ehe Terrence Boyd (45.) noch vor der Pause aus der Drehung den Ausgleich auf dem Fuß hatte.

Nach dem Seitenwechsel ging der offene Schlagabtausch weiter. Der für den an der Schulter verletzten Tom Zimmerschied eingewechselte Jan Shcherbakovski hatte mit platziertem Kopfball schon den Torschrei auf den Lippen (47.), dann wurde Julian Derstroff entscheidend geblockt (50.). Während der HFC seine Möglichkeiten ungenutzt ließ, schlug Verl erneut zu. Petkov stellte nach Solo mit überlegtem Abschluss auf 2:4 (52.). Doch auch dieser Zwei-Tore-Rückstand entmutigte die Saalestädter nicht. Immer wieder rannten sie an, hatte durch den Schuss von Jan Shcherbakovski aufs kurze Eck (62.), die Kopfballgelegenheiten von Terrence Boyd (69., 72.) und den Gewaltschuss von Aaron Herzog (73.) weitere Top-Chancen und etwas Glück, dass der SC seine nächste Gelegenheit nach Hallenser Ballverlust nicht zum 2:5 nutzte (65.). Als der Schiedsrichter dann bei einem Zweikampf vor dem HFC-Strafraum weiterspielen ließ und nicht auf Foul für Verl entschied, verwertete Julian Derstroff den mustergültigen Konter mit klugem Lupfer zum 3:4 (75.). In der wilden Schlussphase traf dann der überragende Michael Eberwein per Kopf nach super Flanke von Niklas Kreuzer zum umjubelten 4:4 (86.) und die Gastgeber hatten bei ihrem Kraftakt sogar noch den späten Sieg vor Augen. Letztlich blieb es jedoch beim torreichen Unentschieden in einem denkwürdigen Spiel, das sich aufgrund des Verlaufs für den HFC wie ein Sieg anfühlt.

HFC: Müller – Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Landgraf, Zimmerschied (Shcherbakovski), Samson, Herzog (Halangk), Guttau (Derstroff), Eberwein, Boyd.