Der Hallesche FC hat den ersten Auswärtssieg der Saison 2021/22 aller Personalsorgen zum Trotz mit starker kämpferischer und läuferischer Leistung eingefahren. Beim bis dato verlustpunktfreien Spitzenreiter Viktoria Berlin behielt der HFC dank des Treffers von Terrence Boyd mit 1:0 die Oberhand und fügte dem Aufsteiger die erste Punktspielniederlage seit März 2020 zu.
Ohne Sieben waren die Rot-Weißen in den Jahn-Sportpark gereist, in der Startformation gab es drei Veränderungen. Sven Müller rückte nach starker Trainingswoche zwischen die Pfosten, Niklas Kastenhofer wurde wegen seines Tempos und seiner Konsequenz als Innenverteidiger an die Seite von Jonas Nietfeld gestellt und Julian Guttau wirbelte auf der linken Außenbahn. Die Viktoria begann selbstbewusst und ballsicher, doch die Hallenser verteidigten diszipliniert und setzten die Hausherren immer wieder früh unter Druck. Nachdem der agile Tom Zimmerschied mit Linksschuss aus 17 Metern bereits den Außenpfosten getroffen hatte (14.), war Sven Müller bei einer Einzelaktion von Cigerci zur Stelle und kratzte auch den anschließenden Eckball von der Linie (22.). Dann wurde Julian Guttau auf dem Weg zum Tor per Foul gebremst, es gab aber nur Gelb (24.). Schließlich eroberte der HFC nach 28 Minuten den Ball vor dem gegnerischen Strafraum und der sehr präsente Terrence Boyd traf mit links zum 0:1 ins lange Eck.
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Saalestädter weiterhin eine bravouröse Leistung gegen den Ball, ließen nur wenige Chancen zu und hatten mehrfach die Gelegenheit per Gegenstoß den „Sack“ zuzumachen. Vor allem Terrence Boyd fehlten mehrfach nur wenige Zentimeter wie nach der flachen Eingabe von Tom Zimmerschied (53.) und bei der Direktabnahme von Julian Guttau mit rechts (71.). Auch ein Kopfball des auffälligen Torjägers sorgte für Gefahr (60.). Viktoria wich von ihrer Linie nicht ab, suchte spielerisch die Lösung und fand gegen aufmerksame Hallenser kaum Lücken. Jede Rettungsaktion der Rot-Weißen wurde wie ein Tor bejubelt. Und als Niklas Kreuzer den Berliner Stürmer nach 89 Minuten bei dessen Torschuss im Strafraum noch entscheidend gestört hatte, war der erste Auswärtssieg nach reifer Leistung des gesamten Teams unter Dach und Fach. Die zahlreichen mitgereisten HFC-Fans hatten allen Grund zur Freude und hatten diese Partie stimmungsvoll zur Heimspielatmosphäre umfunktioniert.
HFC: Müller – Kreuzer, Nietfeld, Kastenhofer, Landgraf, Zimmerschied (Shcherbakovski), Samson, Herzog (Titsch Rivero), Guttau (Derstroff), Eberwein, Boyd.