Das Trainingslager-Tagebuch hat beim Halleschen FC inzwischen Tradition. Auch in der Saison-Vorbereitung 2021/22 gibt täglich ein Spieler in Rot-Weiß seine Eindrücke und Erlebnisse aus Wesendorf mit einem Augenzwinkern wider. Heute: Der Mittwoch.

Vermutlich sollte unser dritter Tag in Wesendorf sowas ähnliches wie Regeneration sein. Zumindest war von klassischem Fußball mit Laufen, Zweikämpfen und Torerzielung wenig bis gar nichts zu merken. Trotzdem war es anstrengend, immerhin standen drei Einheiten an. Morgens vor dem Frühstück einen Lauf zu absolvieren – wie moderat auch immer das Tempo auch war – ist nicht jedermanns Sache. Meine zum Beispiel null. Ich brauche etwas im Magen, das wiederum ging halt nicht. Aber wenn sogar die Physios mitlaufen, sollte man als Profifußballer wohl eher die Klappe halten und durchziehen. Beim Fußballtennis am Vormittag stand eher Technikschulung als Grundlagenausdauer im Mittelpunkt, obwohl das auf Strecke durchaus an die Substanz geht und vor allem Stirnschmerzen verursacht bei der Vielzahl an Kopfbällen. Peinliches Ende: Ausgerechnet die Trainermannschaft hat das Turnier ungeschlagen gewonnen. Co-, Torwart- und Athletiktrainer haben uns Spieler abgezogen. Alte Schule halt. Trotzdem kein Ruhmesblatt für uns junge Wilde.

Belastend im wahrsten Sinne des Wortes war dann die Nachmittagseinheit im Kraftraum. Ich wusste gar nicht, wie viele verschiedene Geräte (und Muskelgruppen) es so gibt. Erstaunlich, was nach vier Durchgängen alles weh tun kann. Sogar Stellen, an denen ich bislang gar keine Muskulatur vermutet hatte. Der lange Tag wurde abgerundet durch Theorie im Versammlungsraum. Nach dem Abendessen, wenn die Augen schon eine ordentliche Schwere ankündigen. Und Morgen früh erkundige ich mich heimlich im Internet, wer es ins EM-Finale geschafft hat. Bin fix und fertig und will nur noch – schlafen!

Euer Tagebuchschreiber mit Schienbeinschonern