Der Hallesche FC hat den dritten Derbysieg der Saison knapp verpasst. In einem mit offenem Visier geführten Qualifikationsspiel der beiden Drittligisten Sachsen-Anhalts in Halberstadt unterlagen die Rot-Weißen mit 2:3 gegen den 1. FC Magdeburg, nachdem ein 0:2-Pausenrückstand egalisiert worden war.
Die Hallenser mussten auf zahlreiche Spieler verzichten. Neben Toni Lindenhahn, Tobias Schilk und Fabian Menig fehlten auch die angeschlagenen Julian Guttau, Niklas Landgraf, Marcel Titsch Rivero und Antonios Papadopoulos. Dennoch schickten die Saalestädter die bestmögliche Elf auf den Rasen trotz der Ungewissheit um die Wertung des Spiels nach Verbandsgerichtsurteil vom Vortag.
Von Beginn an entwickelte sich ein überaus interessantes Spiel. Der FCM hatte zunächst mehr Ballbesitz, der HFC verteidigte kompakt und wartete auf Fehler und Umschaltmomente. Die Blau-Weißen hatten durch einen Atik-Freistoß die erste Torchance (6.), die besseren Gelegenheiten hatten danach zunächst die Hallenser. Julian Derstroff bekam nur einen Freistoß an der Strafraumgrenze statt eines Elfmeters zugesprochen (9.), dann kam erneut Julian Derstroff nach Konter über Braydon Manu zum Abschluss (22.) und ein Kopfball von Stipe Vucur landete in den Armen des Magdeburger Torwarts (33.). Nachdem auch ein Linksschuss von Braydon Manu gestrichen war (27.), ging Magdeburg mit einem Doppelschlag in Führung. Beide Treffer innerhalb von nur einer Minute wurden von Atik eingeleitet, Brünker (37.) und Kath (38.) trafen zum 0:2. Vor der Pause verhinderte Sven Müller sogar das 0:3 mit starker Parade (42.).
Der Hallesche FC gab sich keineswegs auf, sondern glaubte nach der Pause an die Wende. Der eingewechselte Jan Shcherbakovski hatte die erste Gelegenheit in Abschnitt zwei (50.), auf der Gegenseite war zweimal Jannes Vollert aufmerksam und blockte Schüsse des FCM nach Kontern. In dem nunmehr offenen Schlagabtausch gab es beinahe im Minutentakt Torschüsse auf beiden Seiten. Terrence Boyd traf den Ball nicht voll (66.), Julian Derstroff verwandelte eine Freistoßflanke von Jonas Nietfeld per Kopf zum 1:2 (70.) und Michael Eberwein traf wenig später den Pfosten (72.). Erneut Michael Eberwein kam frei im Strafraum nicht zum Abschluss (73.), wurde dann von den Beinen geholt (75.). Magdeburg verpasste seinerseits gegen die entblößte HFC-Deckung die Vorentscheidung (73., 80.), bevor Jan Shcherbakovski zunächst eine Großchance nach Vorarbeit von Braydon Manu ausließ (82.) und dann aus 18 Metern nach Eckball zum 2:2 traf (85.). Bereits im Gegenzug sorgte Atik unter Mithilfe der Hallenser für die erneute Magdeburger Führung (86.). Beide Teams schenkten sich bis zum Schluss nichts, hielten das Tempo hoch und holten noch einmal alle Körner nach einer langen Saison aus sich heraus. Mehr als ein Pfostenschuss des FCM (93.) und ein abgefälschter Schuss von Terrence Boyd aufs verwaiste Tor der Magdeburger brachte die hektische und turbulente Schlussphase nicht mehr ein, so dass es letztlich beim 2:3 blieb. Der HFC zeigte Moral und gab nie auf, belohnte sich für den enormen Aufwand schließlich aber nicht.
HFC: S. Müller – Boeder, Vucur, Vollert, Sternberg, Manu, Nietfeld, Syhre (Shcherbakovski), Derstroff, Eberwein (Dehl), Boyd.