An seinem 19. Geburtstag hatte Tim Schreiber den 3:0-Sieg seines Teams bei der SG Dynamo Dresden noch zu Hause am Bildschirm verfolgt. Wenige Tage später gab der Youngster nun sein Debüt im Tor des Halleschen FC. Bravourös und zu Null.

Weil Sven Müller mit grippalem Infekt ausfiel und Kai Eisele nach Beendigung seiner zehntägigen Quarantäne zu allem Überfluss im Abschlusstraining umknickte, war die Entscheidung eine logische Konsequenz. Tim Schreiber, im Winter zum HFC gewechselt, stand im letzten Heimspiel der Saison 2020/21 gegen Wehen Wiesbaden erstmals zwischen den Pfosten. Der junge Mann mit der Rückennummer 18 feierte somit seine Premiere im Profibereich – und überzeugte mit starker Leistung.

Vor der Pause wurde er hinter einer aufmerksamen Abwehr nur wenig gefordert. Bei einer guten Schussmöglichkeit aus spitzem Winkel blieb er lange stehen und parierte den Ball sicher, eine gefährliche Ecke faustete Tim Schreiber mit entschlossenem Herauslaufen aus der Gefahrenzone. Spektakulärer wurde es für ihn in Abschnitt zwei. Zunächst profitierte er bei einem Kopfball aus Nahdistanz von gutem Stellungsspiel, ein Gegentreffer beim Stand von 2:0 hätte nochmal unnötige Spannung erzeugt. Das Prädikat großartig holte sich der 19-Jährige mit der Ausstrahlung eines Routiniers zwei Minuten vor dem Abpfiff ab. Einen Schuss aus kurzer Entfernung kratzte er mit tollem Reflex aus der Ecke und lenkte die Kugel an den Pfosten. Der Hallesche FC hielt seinen Kasten sauber, zum verheißungsvollen Debüt stand letztlich die Null.

Beifall erntete Tim Schreiber auch von seinen Mitspielern, allen voran Sven Müller auf der Tribüne. In den Interviews nach Spielschluss gab sich der Torwart bescheiden und trotzdem ehrgeizig. Die Partie gegen Wehen war jedenfalls ein Ausrufezeichen im Hinblick auf die nächste Saison mit der Kernaussage: Auf Tim Schreiber kann sich das Team in Rot-Weiß verlassen.