Es schien beinahe, als könne der „Chef“ das nicht auf sich sitzen lassen. Sechs Tore hatte seine Mannschaft in Folge gegen Dynamo Dresden und Türkgücü München erzielt – und Top-Torjäger Terrence Boyd zählte nicht zu Schützen. Das änderte der Mann mit der Binde um den Arm in eindrucksvoller Manier mit dem Treffer zum Schlusspunkt am Dienstagabend.

So sehenswert und entschlossen, wie „T“ den Ball zum 4:1 unter die Latte hämmerte, so erfreulich ist die neue Breite auf der Zielgeraden der Saison 2020/21. Lange schien es, als würde beim Halleschen FC lediglich von Terrence Boyd echte Torgefahr ausgehen. Mit inzwischen  16 Toren hat er seinen Vorjahresrekord (14) bereits selbst übertroffen, der zweitbeste Schütze Julian Derstroff wartet seit Wochen auch verletzungsbedingt auf seinen achten Treffer. Doch innerhalb weniger Tage entdeckten nun gleich mehrere andere Spieler in Rot-Weiß das Toreschießen für sich.

Antonios Papadopoulos traf in zwei Spielen in Serie, jeweils zum wichtigen 1:0 in Dresden und gegen München. Michael Eberwein machte es ihm nach, knipste ebenfalls in zwei aufeinanderfolgenden Partien und hat nunmehr sechs Treffer auf dem Saisonkonto. Stipe Vucur legte nach dem wichtigen 1:1 gegen Uerdingen prompt den 2:1-Führungstreffer gegen Türkgücü nach. Er hat wie Antonios Papadopoulos und Braydon Manu nun drei „Buden“ in der persönlichen Statistik zu stehen. Mit der Torgefahr aus Angriff, Mittelfeld und Abwehr ist der HFC deutlich schwerer auszurechnen als zuvor.

Insgesamt verteilen sich die 44 erzielten Tore auf elf verschiedene Spieler. Diese Ausbeute reichte zudem zu 46 Punkten, die bislang stets den Klassenerhalt bedeuteten. Zehn Punkte aus den jüngsten fünf Spielen entsprechen einem Top-Schnitt von zwei Zählern pro Spiel. Ein energischer Zwischenspurt, der das rettende Ufer in greifbare Nähe rückte. Nicht zuletzt wegen der neuen Breite in der Rubrik „Torschützen“.