Der Hallesche FC hat sein Heimspiel gegen Türkgücü München letztlich deutlich mit 4:1 gewonnen und mit nunmehr 46 Punkten den wohl entscheidenden Schritt zum vorzeitigen Klassenerhalt gemacht. Die vier wunderschönen Treffer gehen auf das Konto von vier verschiedenen Schützen, in den vergangenen fünf Partien fuhr der HFC zehn Punkte ein.

Gegen den Aufsteiger aus München begann der HFC mit nur einer notgedrungenen Änderung in der Startelf – für den angeschlagenen Julian Guttau spielte Namensvetter Derstroff – dominant und konzentriert. Weil Türkgücü tief stand und spät attackierte, hatten die Rot-Weißen viel Ballbesitz und klare Feldvorteile. So verwunderte es nicht, dass die Hausherren früh Kapital schlugen. Nach flacher Eingabe von Braydon Manu kam Michael Eberwein in gute Schussposition, den Treffer besorgte jedoch der entschlossen abziehende Antonios Papadopoulos (7.). In der Folge belohnte sich der HFC nicht mehr für eine ordentliche Leistung, so dass die spielstarken Gäste besser zur Geltung kamen. Ein Flachschuss aus der Distanz war das erste Achtungszeichen (21.), zehn Minuten später stand es plötzlich 1:1. Ausgerechnet der Ex-Hallenser Petar Sliskovoc war nach Standard zur Stelle und traf zum Ausgleich. Der HFC musste sich kurz schütteln und hätte mit dem bis dahin schönsten Angriff fast die erneute Führung erzielt. Nach tollem Direktspiel passte Julian Derstroff auf Terrence Boyd, der bei seiner Volleyabnahme gegen die Laufrichtung des Keepers alles richtig machte – und dennoch an einem Reflex des Torhüters scheiterte (37.). Es blieb beim Unentschieden zur Pause.

Nach der Pause tauchte Türkgücü mit quirligen Außenspielern zweimal durchaus gefährlich vor dem Tor der Hallenser auf, der Abschluss war jedoch nicht zwingend genug und somit keine Gefahr. Effektiver war der HFC. Nach Eckball kam Stipe Vucur frei zum Kopfball und versenkte den Ball mit der Schärfe eines Schusses per Aufsetzer zum 2:1 im Netz (60.). Auf der erneuten Führung ruhte sich der Gastgeber nicht aus, sondern legte nach. Michael Eberwein wurde glänzend frei gespielt auf links, zog nach innen und legte den Ball überlegt zum 3:1 unhaltbar ins lange Eck (63.). Auch in der Folgezeit blieb Halle die entschlossenere Mannschaft, Laurenz Dehl hatte nach 80 Minuten den nächsten Treffer auf dem Fuß. Den Schlusspunkt setzte dann Torjäger Terrence Boyd höchselbst, als er ebenfalls von halblinks in den Strafraum eindrang und die Kugel hoch ins lange Eck unter die Latte wuchtete. Am Ende stand mit dem 4:1 ein gleichermaßen klarer wie verdienter Erfolg zu Buche, der das Team und die Fans aller Sorgen entledigt haben sollte.

HFC: S. Müller – Boeder (Kastenhofer), Vucur, Vollert, Landgraf (Sternberg), Manu, Nietfeld (Titsch Rivero), Papadopoulos, Derstroff (Dehl), Eberwein (Reddemann), Boyd.