Der Hallesche FC hat einen „Big Point“  gesetzt. Der 3:0-Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten SG Dynamo Dresden war nicht nur überraschend, sondern vor allem verdient. Beim  ersten Dreier in der Fremde 2021 überzeugte das Team in Rot-Weiß sowohl defensiv als auch offensiv.

Der HFC musste weiterhin auf Toni Lindenhahn und Tobias Schilk sowie die angeschlagenen Jan Shcherbakovski und Fabian Menig verzichten. Noch länger war die Liste fehlender Akteure bei den Hausherren, wo unter anderem die Ex-Hallenser Sebastian Mai und Pascal Sohm zum Zuschauen verurteilt waren.

Dennoch schickte Dynamo nach abgesessener Quarantäne eine namhafte Mannschaft auf den Rasen. Die Saalestädter ließen sich davon aber nicht beeindrucken, übernahmen von Beginn an die Initiative und Spielkontrolle gegen erstaunlich zurückhaltende Dynamos. Halle spielte geduldig, aber immer wieder zielstrebig nach vorn und ließ hinten wenig Raum zur Entfaltung der Dresdener Bemühungen. Schon nach fünf Minuten hatte Antonios Papadopoulos die erste Gelegenheit, traf den Ball mit links nicht voll. Dann eroberte Terrence Boyd am gegnerischen Strafraum den Ball, wurde wegen vermeintlichen Foulspiels aber zurückgepfiffen (16.). Bis auf einen Grundliniendurchbruch nach Antritt von Stefaniak blieb Dynamo ungefährlich, anders die Gäste. Michael Eberwein wurde zur Ecke geblockt (17.), Lukas Boeder schickte Braydon Manu gut temperiert in die Gasse (20.) und Julian Guttau verzog aus 14 Metern knapp (21.). Die Führung für den HFC war somit folgerichtig und verdient, als Braydon Manu das lange Eck anvisierte. Dresdens Torhüter wischte den Ball zwar zur Seite, doch Antonios Papadopoulos war durchgelaufen und versenkte den Ball aus super spitzem Winkel wuchtig zum 0:1 (27.). Weil auch Terrence Boyd nach Flanke von Niklas Landgraf noch eine Kopfballchance hatte und die Gastgeber lediglich mit einem Flugkopfball nochmals im Strafraum auftauchten, war die Halbzeitführung hochverdient.

Nach dem Wechsel setzte Dresden mit einem Kopfball nach Standard das erste Achtungszeichen, doch effektiver blieb der Hallesche FC. Zielstrebig spielten die ganz in Weiß gekleideten Gäste auf das 0:2. Nach Vorarbeit von Antonios Papadopoulos überließ Terrence Boyd den abprallenden Ball dem heranrauschenden Michael Eberwein, der mit links aus Nahdistanz traf (62.). Der HFC fühlte sich nun sichtlich wohl und trat selbstbewusst auf. Obwohl Dynamo am Ende 9:1 Ecken verbuchte, ergab sich gegen die aufmerksame Verteidigung der Saalestädter kaum eine echte Torchance. Stattdessen hatte der HFC die besseren Möglichkeiten. Der nimmermüde Braydon Manu zielte aus 18 Metern zu hoch (65.), Antonios Papadopoulos ließ am langen Pfosten die große Chance zum 0:3 bei seiner Volleyabnahme liegen (68.). Der dritte Treffer der Hallenser fiel dennoch nach schulbuchmäßigem Konter. In Überzahl sicherte Terrence Boyd den Ball, band den gegnerischen Abwehrspieler mit klugem Laufweg und sorgte somit dafür, dass Braydon Manu Maß nehmen konnte. Aus 16 Metern „nagelte“ der auffällige Dribbler den Ball zum 0:3 unter die Latte (78.). Es war sein zweiter Treffer innerhalb von vier Tagen. Der HFC musste noch eine brenzlige Situation nach abgefälschtem Distanzschuss überstehen und vergab durch Julian Derstroff noch die Riesenchance zum 0:4 (84.), doch letztlich geriet der hochverdiente Sieg nach extrem konzentrierter Leistung nicht in Gefahr. Die Mannschaft machte mit dieser starken Leistung einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

HFC: S. Müller – Boeder, Vucur, Vollert, Landgraf (85. Sternberg), Manu (85. Reddemann), Papadopoulos, Nietfeld (75. Titsch Rivero), Guttau (63. Derstroff), Eberwein, Boyd.

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