Der Hallesche FC hat dem selbst auferlegten Druck standgehalten und gegen den VfB Lübeck einen 2:1-Heimsieg eingefahren. In einem eher umkämpften statt sehenswerten Spiel erzielten die Hausherren beide Treffer nach Eckbällen und haben nunmehr 35 Punkte auf der Habenseite.

Gegen das Tabellenschlusslicht war die Erwartungshaltung groß rund um den HFC. Die Mannschaft nahm sich selbst in die Pflicht, wollte nach der Niederlage in der Vorwoche unbedingt punkten im eigenen Stadion. Bei diesem Vorhaben fehlten Toni Lindenhahn und Sven Müller weiter, ebenso die angeschlagenen Julian Guttau und Laurenz Dehl sowie Anthony Syhre und Tobias Schilk. Die Rot-Weißen begannen verheißungsvoll, Terrence Boyd nahm eine Flanke von Jonas Nietfeld aus spitzem Winkel volley mit links und vollem Risiko, der VfB-Keeper musste eingreifen (2.). In der Folge hatte Lübeck mehr Ballbesitz, die Saalestädter ließen den Gast gewähren und wollten bei Balleroberung schnell umschalten. Da der VfB aus seinen Feldvorteilen wenig Gefahr erzeugte, blieben die Aktionen des HFC zwingender. Braydon Manu setzte einen Schuss knapp am langen Pfosten vorbei (24.), Antonios Papadopoulos zielte aus 18 Metern zu hoch (38.) und Niklas Landgraf schoss aus ungünstigem Winkel zu mittig (44.). Die daraus resultierende Ecke brachte jedoch das ersehnte 1:0. Jonas Nietfeld trat den Standard, Terrence Boyd war im Rückwärtslaufen per Kopf zur Stelle und traf ins entlegene Eck zur Führung (44.). Von Lübeck war trotz gefälligen Spiels lediglich ein Flachschuss knapp neben das Tor zu verzeichnen (38.).

Nach der Pause ruhte sich der HFC nicht auf der knappen Führung aus, sondern spielte auf das 2:0. Dies gelang erneut nach Eckball von Jonas Nietfeld. Diesmal verlängerte Stipe Vucur per Kopf, am langen Pfosten rausche Julian Derstroff heran und versenkte den Ball im VfB-Tor (50.). Fünf Minuten später klärte Terrence Boyd dann wie schon in Zwickau auf der Linie des eigenen Tores, die Konter gegen nun offensivere Gäste spielten die Hallenser nicht gut aus wie die Möglichkeit von Braydon Manu mit Querpassversuch auf Michael Eberwein. Die Partie wurde noch einmal spannend, als Lübeck nach einem HFC-Eckball konterte und aus 14 Metern flach zum 2:1 traf (70.). In der Schlussphase versäumten es die Gastgeber, die sich bietenden Möglichkeiten im Umschaltspiel zur Entscheidung zu nutzen. Michael Eberwein jagte den Ball nach schöner Einzelleistung von Braydon Manu aus kurzer Distanz über die Querlatte (85.). Und auch Jannes Vollert setzte seinen beherzten Schuss aus 20 Metern wenige Zentimeter neben das Tor (91.). So blieb es beim knappen, aber verdienten Erfolg des Halleschen FC. Mit großem Laufaufwand wurde keine große Chance des VfB zum Ausgleich mehr zugelassen, der Arbeitssieg war nach 94 Minuten in „Sack und Tüten“.

HFC: Eisele – Menig (62. Boeder), Vucur, Reddemann, Sternberg (62. Titsch Rivero), Manu, Nietfeld (80. Eberwein), Landgraf, Papadopoulos (80. Vollert), Derstroff (86. Mast), Boyd.