Hartmut Meinert hat wahrlich ein Stück hallescher Fußball-Geschichte mitgeschrieben – und feiert am 23. Februar seinen 70. Geburtstag. Mit zehn Jahren wurde der Straßenfußballer in einem Ferienlager für den SC Chemie entdeckt. 1969 holte der damals 18-Jährige mit dem HFC Chemie unter Trainer Walter Schmidt den ersten und einzigen DDR-Juniorenmeistertitel für die Rot-Weißen. Zwei Jahre später erlebte der gebürtige Hallenser vor 35 000 Zuschauern im ausverkauften Kurt-Wabbel-Stadion das Europapokalspiel des HFC gegen den PSV Eindhoven. Ein Höhepunkt seiner beachtlichen Karriere, der mit dem Tod eines HFC-Spielers beim Hotel-Brand vor dem Rückspiel in den Niederlanden ein tragisches Ende fand. Er kam mit dem Schrecken davon. „Wir hatten großes Glück“, sagte der nunmehr 70-Jährige im Nachhinein.

Der 1,83 Meter große defensive Mittelfeldspieler gehörte zur „Goldenen Fußball-Generation“ des HFC. Er stand in der Mannschaft, die 1975 in Dresden in einer denkwürdigen Begegnung einen 4:2-Auswärtssieg errang und die im Oktober 1979 zu Hause gegen den 1. FC Magdeburg einen unvergesslichen 5:1-Erfolg verbuchte. Hartmut Meinert war ein Kämpfertyp. Er konnte die Zähne zusammenbeißen und andere mitreißen. Als „Abräumer“ vor der Abwehr bekam er oft Sonderaufgaben zugeteilt. Nach dem Abschied von Olympiasieger Bernd Bransch übernahm er 1976 die Kapitänsbinde. Bis 1984 absolvierte Hartmut Meinert insgesamt 272 Oberligaspiele und erzielte dabei 13 Tore. Heute feiert die hallesche Fußball-Legende seinen 70. Geburtstag. Der HFC wünscht seinem Ehrenspielführer zu seinem Jubiläum alles Gute und viel Gesundheit!

Bis kurz vor seinem 50. Geburtstag hat der gelernte Heizungsinstallateur noch in der Traditionsmannschaft des HFC die Töppen geschnürt. Inzwischen gehört er schon viele Jahre lang zum Betreuerstab der Altaktiven des Vereins. „Fußball ist mein Leben“, gesteht Hartmut Meinert ohne Umschweife. Daher fehlen ihm besonders die Besuche im Stadion, um dort gemeinsam mit seinen früheren Mitspielern wie Dieter Strozniak, Ulrich Rothe, Dieter Ilgner, Manfred Fülle und Detlef Robitzsch die Partien des Drittligisten zu verfolgen. Wegen der Corona-Einschränkungen kann der Familienvater, der zwei erwachsene Töchter und zwei Enkel hat, sein Jubiläum heute nur zu Hause im engsten Kreise begehen. Er hofft, dass er seinen 70. Geburtstag irgendwann in diesem Jahr noch „nachfeiern“ und auch wieder ins Stadion gehen kann.