Am 12. Juni 2020, auch einem Freitag, gastierte der HFC das letzte Mal in Meppen. Das Spiel endete 3:2 für den HFC, ein ganz wichtiger Sieg im Abstiegskampf. Das Hinspiel der laufenden Saison am 21. Oktober 2020 gewann der HFC im Erdgas Sportpark mit 4:1. Ein wichtiger Befreiungsschlag nach zuvor drei Niederlagen am Stück. Insgesamt trafen beide Vereine in nunmehr vier gemeinsamen 3. Liga Jahren siebenmal aufeinander. Fünfmal gewann der HFC, zweimal trennten sich beide unentschieden. Zuvor gab es in der Saison 2011/12 zwei Aufeinandertreffen in der damaligen Regionalliga Nord. Der HFC behielt in seiner Aufstiegssaison zweimal mit 2:0 bzw. 3:0 die Oberhand. Der HFC ist gegen den SVM insgesamt somit noch ungeschlagen.

Im Jahre 1924 entstand an der Lathener Straße im Norden der Stadt der Meppener Sportplatz. Drei Jahre später, am 80. Geburtstag des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, folgte die Umbenennung in „Hindenburgstadion“. Schon zu dieser Zeit trug der SV Meppen hier seine Ligaspiele aus. Seit 1962 gibt es eine überdachte Tribüne. Die alte Westtribüne wurde erneuert, überdacht und mit Umkleidekabinen versehen. Sieben Jahre später folgten Flutlichtmasten, diese mussten wegen Verfalls in den 1970er Jahren wieder abgebaut werden. Schließlich wurden 1985 an der Südseite des Stadions in einem Gebäudekomplex eine neue Geschäftsstelle, neue Umkleidekabinen sowie eine Gaststätte errichtet.

1992 wurde das Stadion in Anlehnung an den heimatlichen Landkreis in „Emslandstadion“ umbenannt. 1993 gab es dann die letzte große Veränderung. Aufgrund von Auflagen des DFB musste die Spielfläche vergrößert werden. Daher wurde aus dem Leichtathletikstadion ein reines Fußballstadion. Die Laufbahnen wurden entsprechend entfernt, spürbar ist dies auch heute noch in der Nordkurve (Gästebereich). Dort stehen die Zuschauer, im Gegensatz zum Rest des Areals, recht weit vom Geschehen auf dem Platz entfernt. Im gleichen Jahr entstand auch die Haupttribüne an der Ostseite, die 3.100 Sitz- und 1.400 Stehplätze fasst. Im Jahr 1996 wurde eine neue Flutlichtanlage errichtet. Seit Januar 2014 ist das Herzlaker Unternehmen Hänsch Holding Namenssponsor des Stadions. Mit dem Aufstieg in die 3. Liga mussten etliche Maßnahmen am Stadion durchgeführt werden, um die Lizenz zu erhalten (Sitzschalen anstelle von Sitzbänken, eine Blocktrennung, neues Flutlicht und weitere diverse Sicherheitsaspekte).

Seine erfolgreichste Zeit erlebte das Stadion in den Jahren 1987 bis 1998, als der Verein hier seine Spiele in der 2. Bundesliga austrug. Mitte der 1990er Jahre klopften die Meppener sogar am Tor zur Bundesliga an. In der Saison 1996/97 trugen sie beim 6:7 in Kaiserslautern mit bei zum torreichsten Spiel der Zweitligageschichte. In den Jahren nach dem Zweitligaabstieg erlebten die Meppener einen Niedergang. Im Jahr 2001 musste sogar Insolvenz beantragt werden. In den folgenden Jahren konnten sich die Meppener jedoch langsam, trotz einiger Rückschläge, konsolidieren und im Jahre 2011 gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nord. Nach langen Jahren der Abstinenz gelang dem SV Meppen am 31. Mai 2017 in einem wahren Relegationskrimi gegen Waldhof Mannheim der Aufstieg in die 3. Liga. Nach insgesamt torlosen 210 Spielminuten siegten die Emsländer 4:3 im Elfmeterschießen. Der Jubel in der ausverkauften Hänsch-Arena kannte keine Grenzen.

Der SVM hat eine hervorragende erste Saison 2017/18 in der 3. Liga gespielt und landete mit 58 Punkten auf Rang 7. Die Saison 2018/19 lief deutlich schlechter. Am Ende war der SVM froh, mit 47 Punkten und Rang 13 dem Abstieg knapp entgangen zu sein. Die Saison 2019/20 konnte der SVM wieder als 7. mit 58 Punkten abschließen. Dennoch zählt der SVM nach Meinung vieler auch in dieser Saison zu den Teams, die es schwer haben werden, vier Mannschaften hinter sich zu lassen. Der Star der Mannschaft ist Trainer Torsten Frings, 79facher deutscher Nationalspieler. Besonders schmerzhaft für den SVM vor der Saison war der Abgang von Torjäger Deniz Undav. Andererseits vermeldeten die Emsländer mit Christoph Hemlein einen erfahrenen Neuzugang.

Zwischenzeitlich hatte Torsten Frings einen schweren Stand. Der Nachfolger vom langjährigen Trainer Christian Neidhart (nunmehr sehr erfolgreich beim Regionalligisten und Pokalschreck Rot-Weiss Essen tätig) kämpfte mit einem schwierigen Start. Fünf Niederlagen aus sechs Spielen, dann sieben aus neun, die Tabellensituation sah phasenweise düster aus und zu allem Überfluss musste der SVM in Teamquarantäne corona-bedingt auch noch fast im gesamten November aussetzen. Umso beeindruckender war das Comeback danach, angefangen mit dem 2:0 gegen Ingolstadt, 13 Punkte gab es in sieben Spielen.

In 2021 erzielte der SVM bislang folgende Resultate: 1:0 gegen Saarbrücken, 0:1 in Duisburg, 1:1 bei 1860 München, 1:3 in Verl und 3:2 gegen Unterhaching. Am vergangenen Wochenende musste der SWM wie der HFC dem Winter Tribut zollen, sein Spiel bei Viktoria Köln fiel aus.

In der Winterpause verpflichtete der SVM mit Mike-Steven Bähre (2016 sechs Spiele für den HFC) und Tom Boere (von Türkgücü) zwei neue Spieler. Derzeit ist der SVM 14. der Tabelle mit 26 Punkten. Trotz wechselhafter Leistungen hat der SVM auf jeden Fall das Potential, den Ligaverbleib zu schaffen, möglicherweise steckt auch mehr als Platz 14. in diesem Team.